Was man über Kärnten wissen muss

Erstmals verzeichnet Kärnten wieder ein Bevölkerungswachstum, aber nicht durch Geburten, sondern durch Zuwanderung. Außerdem gibt es doppelt so viele Pensionisten, wie Kinder unter 15. Noch mehr interessante Fakten gibt es im Statistischen Handbuch.

Einmal im Jahr werden im Statistischen Handbuch des Landes Kärnten veröffentlicht. Millionen von Daten werden von der Landesstelle für Statistik gesammelt, sie sind oft Entscheidungsgrundlage für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. 365 Seiten stark ist der Jahrgang 2014 dieses Handbuchs.

Kärnten erwirtschaftet Exportüberschuss

Wie schon in den vergangenen Jahren arbeiteten die Statistiker des Landes auch heuer neue Themenbereiche ein. Erstmals ist eine regionale, ausschließlich auf Kärnten bezogene Außenhandelsstatistik verfügbar. Sämtliche Exporte und Importe werden darin aufgeschlüsselt, sagte Peter Ibounig, Leiter der Landesstelle für Statistik. Markant sei, dass Kärnten eines von fünf Bundesländern ist, das einen Exportüberschuss produziert. Es sei knappe ein Milliarde Euro pro Jahr. Dies sei dadurch bedingt, dass einige große Kärntner Firmen wie Infineon, Mahle oder Glock vorwiegend für den Export produzieren.

Politik muss sich um Pflege kümmern

Besonders interessant für Politik und Wirtschaft sind die Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung. Denn die Abwanderung und damit verbunden die sinkende Zahl an Einwohnern ist seit Jahren ein Thema in Kärnten, so Ibounig: „Kärnten hat in den letzten Jahren fast immer Einwohnerverluste verzeichnet. Dieser negative Trend wurde 2014 gestoppt, erstmals gibt es einen leichten Bevölkerungszuwachs von 400 Personen.“ Dieser Zuwachs komme durch Einwanderung, denn bei den Geburten gebe es ein Minus.

Positiv ist in Kärnten die niedrigste Säuglingssterblichkeit aller Bundesländer. Bei der älteren Generation steigt die Lebenserwartung. Sie liegt derzeit bei 79 Jahren bei Männern und 84 bei Frauen. Man könne eine Kennzahl aufgreifen, so Ibounig. Man habe in Kärnten doppelt so viele Pensionisten wie Kinder unter 15 Jahren. Anhand dieser Tatsachen müsse die Politik Themen wie Pflege, Altenbetreuung, Gesundheitsvorsorge oder Regelung des Pensionssystems möglichst rasch in Angriff nehmen, sagte Ibounig.