Hypo-Prozess: Verhandlung erneut vertagt

Im Klagenfurter Hypo-Zivilprozess hat am Montag der Vorstandsvorsitzende der Hypo, Alexander Picker, vergeblich auf seine Befragung gewartet. Die Vergleichsgespräche wurden erneut vertagt, die Verhandlung wird am 27. Oktober fortgesetzt.

Zu Beginn der Verhandlung erklärte Hypo-Anwalt Alexander Klauser, dass mit drei der beklagten Parteien konstruktive Vergleichsgespräche geführt worden seien und eine Einigung möglich erscheine. Darüber hinaus sei er von den Anwälten der Kärntner Landesholding informiert worden, dass diese ermächtigt worden seien, Vergleichsgespräche zu führen. Mit vier Beklagten sind bereits Vergleiche geschlossen worden. Die Klagssumme reduzierte sich dadurch auf aktuell 27,1 Mio. Euro.

Hypo fordert 50 Mio. Euro zurück

In dem Zivilverfahren fordert die Hypo eine im Jahr 2008 an Minderheitsaktionäre ausbezahlte Sonderdividende von 50 Mio. Euro zurück.

Richter schlägt Dreimonatspause vor

Klauser regte neuerlich an, das Verfahren drei Monate ruhen zu lassen. Wenn dieser Prozess noch lange geführt werde, würden einige der Beklagten nicht mehr in der Lage sein, Prozesskostenablöse zu leisten, meinte Klauser. Der Anwalt des ebenfalls beklagten Hypo-Ex-Managers Hans-Jörg Megymorez lehnte sowohl ein solches Ruhen als auch einen Vergleich neuerlich ab. „Es ist nichts da, mit dem gezahlt werden könnte“, meinte er im Hinblick auf die finanzielle Situation seines Mandanten. Darauf antwortete Klauser, dass die klagende Partei sich wirtschaftlichen Gegebenheiten nicht verschließen werde. Weiters schlug der Hypo-Anwalt vor, das Verfahren gegen Megymorz auszuscheiden, um die Ruhendstellung zu ermöglichen.

Berlin lehnt Pause ab

Aber auch Malte Berlin als Anwalt seines Bruders Tilo sieht keinen Sinn in einem Ruhen des Verfahrens und stimmte dem auch nicht zu, da seiner Meinung nach die klagende Partei die zur Verfügung stehende Zeit nicht nutze. Weiters kündigte er an, die Klagsseite „ausführlich zu befragen, bevor die Zeugen drankommen“. Darüber hinaus sprach er sich gegen ein Ausscheiden des Verfahrens gegen Megymorez aus. Eine Trennung des Verfahrens zum derzeitigen Zeitpunkt lehnte auch der Richter wegen der dann notwendigen doppelten Beweisführung ab.

Verhandlung auf 27. Oktober vertagt

Unmittelbar nach der Mittagspause gab Richter Thomas Liensberger dann bekannt, dass die Verhandlung auf 27. Oktober vertagt wird. Während der Pause sei mit Vertretern der beklagten Parteien vereinbart worden, am Montagnachmittag und am 8. Oktober Vergleichsgespräche zu führen, erklärte Hypo-Anwalt Alexander Klauser. Der ursprünglich anberaumte Termin am 8. Oktober fällt zugunsten der Verhandlungen zwischen den Streitparteien aus. Picker erklärte, am 27. Oktober für die Befragung am Landesgericht Klagenfurt zur Verfügung stehen zu wollen.

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