Drei Bergsteiger nachts von Glockner gerettet

Drei Bergsteiger haben sich am Sonntag bei Abstieg vom Großglockner im dichten Nebel verirrt. Die drei Männer gerieten in vereistes und wegloses Gelände. Sie riefen per Handy die Bergrettung. Am Montag um 2.45 Uhr wurden sie unverletzt gefunden.

Die drei Männer, ein 36-jähriger Angestellter aus Klagenfurt, ein 33-jähriger Angestellter aus Villach und ein 34-jähriger Beamter aus Villach, bestiegen den Großglockner über die Pallavicinirinne. Beim Abstieg über den Hofmannsgletscher kamen die Bergsteiger aufgrund des dichten Nebels von der Route ab und gerieten in steiles, vereistes und wegloses Gelände. Ein weiterer Abstieg war nicht mehr möglich.

„Einstieg zum Hoffmannsweg nicht mehr gefunden“

Einer der Geretteten, Hannes Haberl aus Villach, erinnert sich: „Im Laufe des Nachmittags kamen die ersten Wolken herein und wir haben den Einstieg zum Hoffmannsweg nicht mehr gefunden. Der Nebel ist immer dichter geworden, schlussendlich haben wir uns dafür entschieden, die Bergrettung zu rufen. Wir haben uns in die Biwag-Säcke gesetzt und uns aneinander gewärmt - dann hieß es nur noch abwarten.“

Aufstieg Großglockner

Hannes Haberl

Beim Aufstieg schien zuerst noch die Sonne.

Rettungsaktion bei völliger Dunkelheit

Nachdem von den Bergsteigern via Mobiltelefon ein Notruf abgesetzt wurde, stiegen Bergretter der Ortsgruppe Heiligenblut sowie Angehörige der Alpinpolizei Spittal/Drau in Richtung der in Not Geratenen auf. Harald Rader, Einsatzleiter der Bergrettung und Polizist: „Allein die Anfahrt auf die Franz-Josefs-Höhe war abenteuerlich. Man hat die Hand vor Augen nicht mehr gesehen, so dicht war der Nebel. Im weglosen, hochalpinen Gelände musste man bei schlechten Witterungsbedingungen und in stockdunkler Nacht gehen.“ Gegen 2.45 Uhr konnten die Bergretter die drei Bergsteiger schließlich unverletzt zur Franz-Josefs Hütte begleiten.

Wetter schlug von Sonne auf Sturm um

Laut Rader kann das Wetter in den Bergen schnell umschlagen. So war es auch am Sonntag. Am Nachmittag schien die Sonne, dann zog Nebel auf, es gab Sturm und Niederschlag. Unfälle gebe es heuer aber nicht mehr als sonst. Die meisten Alpinisten seien gut ausgerüstet. Auch für die drei gut ausgerüsteten Alpinisten ist die Nebel-Misere noch einmal gut ausgegangen. Die Bergrettung appelliert, diesen Fall als Beispiel zu sehen. Besser sei es, in ausweglosen Situationen am Berg rasch Hilfe zu holen.

Schwere Bergunfälle am Wochenende

Am Wochenende kam es auf der Luscharialm in der Nähe von Tarvis im Friaul zu einem Bergunfall: Ein 67 Jahre alter Wanderer aus Villach brach auf einem steilen Hang zusammen. Die Bergrettung konnte nur mehr den Tod des Mannes feststellen.

Dramatische Szenen spielten sich Sonntagnachmittag auch in der Nähe des Schlosses Miramare bei Triest ab. Zwei Kletterer aus Klagenfurt waren dabei eine Felswand zu durchsteigen, als ein 43 Jahre alter Alpinist aus der Landeshauptstadt ausrutschte. Er stürzet in die Seile und erlitt mehrere Brüche. Der Gesundheitszustand des Klagenfurters sei besorgniserregend, hieß es am Montag aus dem Krankenhaus in Triest.

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