Diskussion um Hotelsanierung im Mölltal

Während um die umstrittene Skipiste durch das Naturschutzgebiet am Mölltaler Gletscher weiter verhandelt wird, kämpft in unmittelbarer Nähe der Betreiber eines 200 Betten-Hotels um seine Existenz. Von der Bank in den Konkurs geschickt, fühlt er sich von Behörden und Politik im Stich gelassen.

Das Land Kärnten einigte sich für das geplante Hotel - und Pistenprojekt mit Investor Heinz Schultz nach wochenlangen Streitigkeiten auf ein Prüfungsverfahren - mehr dazu in Mölltaler Projekt: Einigung über Verfahren. Diese umstrittene Talabfahrt macht Schultz zur Bedingung für das geplante 600-Betten-Hotel.

Ohne Brandmeldeanlage keine Vermietung

Ein Hotelier in Obervellach fühlt sich ob der Diskussion um das Mega-Projekt nun vernachlässigt. Otmar Bodner startete vor 18 Jahren mit einer Privatpension und 20 Betten. In den vergangenen Jahren erweiterte er die Privatpension zu einem Drei-Sterne-Hotel und verzehnfachte die Betten-Kapazität. Doch jetzt droht dem Hotel das Aus. Bodner darf nur mehr bis Ende Oktober teilweise Hotelgäste beherbergen, denn die frisch renovierten Zimmer dürfen nicht bewohnt werden.

Dem Hotelier fehlt das Geld für die behördlich vorgeschriebene Brandmeldeanlage. Um das Geld zu verdienen, müsste er aber die Zimmer vermieten. Doch ohne vorgeschriebenen Brandschutz gibt es keine Vermietung. Bodner spricht von einem Teufelskreis. Bei den neuesten Zimmer, die er nicht v vermieten darf, handle es sich um 80 Betten der Vier-Sterne-Kategorie, obwohl das Hotel nur drei Sterne hat. Bodner: „In Österreich ist es so, dass ein Investor, der Schwierigkeiten geraten ist, seine Schulden nicht zurückzahlen kann, weil er die Gäste, die er wieder bekommen könnte, nicht beherbergen darf.“

Keine Hilfe in Sicht

Der Neubau brachte den Hotelier in Zahlungsschwierigkeiten. Auf seine Angebote sei die Bank nicht eingegangen und habe gleich Konkursantrag gestellt. Laut Bodner wolle man ihm nicht helfen. Er vermutet, dass die Gemeinde das Hotel gerne an Investor Heinz Schultz verkaufen wolle. Bodner dazu: „Ich bin nicht so lange in der Sanierung gewesen, da ist der Name Schultz gefallen. Ich beispielsweise habe, seitdem ich den Neubau gemacht habe, drei Absagen von den Förderstellen bekommen. Bei Schultz und Haselsteiner ist es natürlich so, die haben schon über 700.000 Euro an Förderung bekommen, obwohl noch kein Hotel steht.“

Pacher: Bürgermeister will Schließung verhindern

Der Bürgermeister von Obervellach, Wilhelm Pacher sagte, er habe mit Schultz bereits Kontakt aufgenommen, um eine Weiterführung des Hotels sicher zu stellen. Ihm gehe es darum, eine Schließung zu verhindern. Der Bürgermeister habe Interesse, dass der Betrieb weiterläuft. Am Schönsten wäre immer gewesen, so Pacher, wenn es diese Situation gar nicht gegeben hätte. Pacher dazu: „Wenn das Hotel Bodner selber den Fortbestand gewährleisten kann, wird das für uns auch passen.“

Hoffnung auf baldige Einigung

Wie es nun mit dem Hotel weiter geht, weiß keiner der Beteiligten. Otmar Bodner hofft, dass bis spätestens Ende Oktober eine Einigung mit den Behörden und der Bank erzielt werden kann.

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