„Zeit reif für Bildungsreform“

Bildungsreferent Peter Kaiser und der Initiator des Bildungsvolksbegehrens, Hannes Androsch, haben am Dienstag in Klagenfurt unterstrichen, dass die Zeit reif für eine Bildungsreform sei. Kaiser propagierte neuerlich die Ganztagesschule.

Wieder einmal wurde die Dringlichkeit einer Bildungsreform hingewiesen. Vor vier Jahren wurde ein Bildungsvolksbegehren gestartet, das jetzt - wohl auch durch die Neuzusammensetzung der Bundesregierung - neuen Antrieb bekommen soll. Initiator Androsch zeigte sich zwar mit den Ergebnissen des Volksbegehrens bisher zufrieden, der große Durchbruch sei damit aber noch nicht erreicht worden.

Es sei aber dringender, als je zu vor: „Uns geht es, das Bildungsniveau allgemein zu heben und nicht nach unten zu nivellieren. Das ist ja das, was die ganze Zeit de facto geschehen ist, aber auch niemanden zurückzulassen.“ Das bedeute Förderung und Unterstützung, so Androsch, auch Ressourcen und Infrastruktur zu schaffen. Das erreiche man nicht, wenn man meine, die Schieflage des Budgets durch 90 Mio. weniger für die Bildung erreichen zu können, sagte Androsch.

„Schule muss angepasst werden“

Die Schule müsse an die Gegebenheiten angepasst werden, sagt Androsch. Er fordert unter anderem weniger Regulierung, mehr Autonomie für Schulen und eine Aufwertung der Lehre. Es liege jetzt an der Bundesregierung, das Thema Bildung in Angriff zu nehmen. Landeshauptmann Peter Kaiser, derzeit auch der Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz, will alle Bildungsreferenten und Verantwortlichen der Länder nach Klagenfurt einladen, um den symbolischen Schulterschluss nochmals zu unterstreichen. Neben vielen übereinstimmenden Forderungen soll aber vor allem der Lernraum Schule zum Lebensraum Schule werden, sagte Kaiser: „Ich halte daher Ganztagesschulformen, die verschränkte Ganztagesschule, für die Schule der Zukunft.“ Ziel sei es, vermehrt Bildungszentren, teilweise mit Campuscharakter, zu errichten, so Kaiser.

TS: Parteipolitik raus aus der Bildung

Das Team Stronach sagte am Dienstag in einer Aussendung, die Parteipolitik müsse raus aus der Bildung. Viele der großen strukturellen Bildungsprobleme seien laut Rechnungshof auf die unübersichtlichen Kompetenzlagen zurückzuführen, so Gerhard Köfer. Es müsse einen gänzlichen Systemwechsel geben, vor allem in der Schulverwaltung, so Köfer. Er lehnt es außerdem ab, im Bildungsbereich zu sparen.

Links: