Kühlster Sommer seit neun Jahren

Der Sommer 2014 war der kühlste seit neun Jahren. Das zeigt die Bilanz der ZAMG für die Monate Juni, Juli und August. Es gab weniger Sonnenstunden als im Durchschnitt und deutlich mehr Regen. In Klagenfurt gab es so viel Niederschlag zuletzt im Jahre 1937.

Das über das Wetter - sei es nun sonnig oder regnerisch - geklagt wird, erscheint nur allzu menschlich. Doch diesmal passen die Klagen über das „schlechte Wetter“ in diesem zu Ende gehenden Sommer auch zu den gemessenen Temperaturen und Niederschlagsmengen. Insgesamt waren die Monate Juni, Juli und August gegenüber dem langjährigen Durchschnitt etwas zu kühl. Der warme Juni hat diesen Sommer halbwegs gerettet, so Paul Rainer von der ZAMG in Klagenfurt: „Wir hatten zu Pfingsten diese sehr schöne Woche mit Tropentagen über 35 Grad. Der Juli war temperaturmäßig schon sehr ausgeglichen, im August war es deutlich zu kalt mit Minus 0,6 Grad.“

100 Millimeter Regen in zwei Stunden

Das macht in Summe eine Temperaturabweichung von Minus 0,1 Grad. Viel deutlicher schlägt sich der durchwachsene Sommer in der Regenbilanz nieder. Die Niederschlagsmengen liegen um gut 20 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt und wurden auch durch einige Extremereignisse verursacht. Rainer: „Bei den Tagesniederschlagsmengen war es am Nassfeld einmal sehr herausragend. Eine stationäre Gewitterzelle sorgte in zwei Stunden für über 100 Millimeter Niederschlag. Ebenfalls zu erwähnen ist das markante Gewitter in Rennweg, wo es eine Vermurung gab. Wenn man die Summe über alle Monate macht, dann war der Niederschlag am Loiblpass mit 679 Liter pro Quadratmeter am größten.“

Nur acht Tropentage statt vierzehn

Außergewöhnlich in diesem Sommer ist vor allem die Zahl der Regentage. So hat es in Klagenfurt gleich an 49 Tagen geregnet, so oft wie seit dem Jahr 1937 nicht mehr. Mit acht Tropentagen, das sind Tage mit über 30 Grad, liegt man deutlich unter dem Durchschnitt von 14.
Die höchste Temperatur wurde zu Beginn des Sommers, am 11. Juni in St. Andrä mit 34,9 Grad gemessen. Am kältesten war es am 2. Juni in Weitensfeld mit gerade einmal 1,3 Grad.

Sechs Prozent Nächtigungsminus

Das schlechte Wetter machte auch dem Tourismus zu schaffen: Mit 4,4 Millionen Nächtigungen von Mai bis Juli weist Kärnten ein Minus von knapp sechs Prozent aus. Den Gästerückgang am stärksten gespürt haben im Juli die Camping-Betriebe. Hier gab es um 15 Prozent weniger Übernachtungen. Gut besucht war und ist hingegen ist der Pyramidenkogel. Am Donnerstag wurde dort der 500.000 Besucher geehrt.