Spardiskussion beim Bundesheer

Der Assistenzeinsatz im Katastrophenfall werde wegen der Sparmaßnahmen schwieriger, könne aber weiter gewährleistet werden, so Militärkommandant Walter Gitschthaler. Es werde auch immer schwieriger, Nachwuchskräfte für das Bundesheer zu begeistern. Immer mehr bevorzugen den Zivildienst.

Die Bundesheerangehörigen haben schon schönere Zeiten erlebt, sagt Militärkommandant Walter Gitschthaler. Dringend anstehende Renovierungen von Kasernen sind aufgrund des Spardrucks auf die lange Bank geschoben worden. Überstunden müssen radikal gekürzt und der Fuhrpark um die Hälfte verkleinert werden.

Hilfe aus anderen Bundesländern im Katastrophenfall

Für Assistenzeinsätze bei Katastrophenfällen - wie zuletzt vergangenen Winter im Gail- und Lesachtal - soll es keine Einschränkungen geben, so Gitschthaler. Man werde zwar - im Katastrophenfall - auf die Hilfe aus anderen Bundesländern angewiesen sein, aber „der durchschnittliche Assistenzeinsatz wird - und ich beziehe mich da auf Kärnten - aber zu stellen sein“, so Gitschthaler.

Schwierige Suche nach Kadernachwuchs

Er zeigte sich besorgt wegen der zunehmenden Frustration vieler Bundesheerangehöriger. Selbst hochrangige Bataillonskommandanten haben, wie berichtet, zuletzt lautstark Kritik an der Politik geübt. Wörtlich hieß es, man sei vor der Volksbefragung zur Wehrpflicht belogen worden. Gitschthaler: „Es ist eine große Herausforderung zu schauen, dass unser Kader nicht wegbricht. Dann sehe ich riesige Probleme auf uns zukommen. Der zweite große Problembereich betrifft uns als zukünftiger Arbeitgeber. Es wird immer schwieriger, motiviertes junges Personal, also Kadernachwuchs, zu bekommen.“

Das mache sich laut Gitschthaler bereits an den Anmeldungen zum Zivildienst bemerkbar. Bisher waren es in Kärnten durchschnittlich 700 pro Jahr, heuer allein in den ersten drei Monaten schon 300. Über das ganze Jahr gerechnet erwartet Gitschthaler einen Anstieg von 20 bis 25 Prozent bei den Zivildienstanträgen - trotz der Ankündigung von Verteidigungsminister Gerald Klug, er werde den Grundwehrdienst attraktiver machen. Der Verteidigungsminister ist am Montag zu Gast in Kärnten.

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