Asylquote in Kärnten bei 90,1 Prozent

Das Innenministerium sucht nach Asylwerberquartieren, in Traiskirchen gibt es einen Aufnahmestopp. In Kärnten befinden sich derzeit 1.483 Asylwerber. Damit beträgt die Kärntner Quote aktuell 90,1 Prozent, als Untergrenze gelten 88 Prozent.

Seit einem politischen Kompromiss gelten 88 Prozent als Untergrenze der Asylquote. Oberösterreich, Tirol und Salzburg verfehlen diese deutlich, die Steiermark und Vorarlberg liegen knapp darunter. In Kärnten gibt es derzeit keine Druck des Bundes. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, er erwarte von allen, dass sie die 88 Prozent einhalten. Werden darüber hinaus noch Notwendigkeiten bestehen, müsse man darüber nachdenken, ob man die Gesamtzahl erhöhe, so Kaiser.

Kaiser: Asylverfahren beschleunigen

In den vergangenen eineinhalb Jahren wurden in Kärnten 370 zusätzliche Betten für Asylwerber geschaffen. Weitere geeignete Quartiere werden laufend gesucht und auch immer wieder gefunden, sagt die Leiterin des Flüchtlingsreferates, Barbara Payer. Ein wesentliches Problem bleibt für Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) die lange Dauer von Asylverfahren. Diese müssten dringend beschleunigt werden: „Das würde so manchen Stau in Traiskirchen verhindern und für die Menschen eine Zeit der Ungewissheit verkürzen.“

Kasernen in Kärnten voll

Wenig angetan zeigt sich Kaiser von Plänen leer stehende Bundesheer-Kasernen zu nutzen. In Kärnten seien alle Kasernen voll belegt, so Arno Kronhofer vom Militärkommando. Österreichweit gibt es heuer knapp zwei Prozent mehr Asylwerber als im Vorjahr. Caritas-Präsident Michael Landau sieht deshalb „keinen Notstand“ und spricht von einem „menschenunwürdigen politischen Sommertheater“, zumal es vor zehn Jahren noch deutlich mehr Flüchtlinge gegeben habe.

Der Kärntner Caritas-Direktor Viktor Omelko sagte, es sei eine reine Entscheidung der Politik, wie viele Unterkünfte sie finanzieren wolle. Sechs bis acht betreibe die Caritas in Kärnten: „Wir haben bei der Flüchtlingsabteilung nachgefragt, ob sie noch etwas brauchen. Wir können sehr rasch etwas organisieren, das ist nicht das Problem.“

Die Diakonie de la Tour betreibt eine Unterkunft für bis zu 15 Asylwerber in Waiern. Sollte es Anfragen wegen zusätzlicher Quartiere geben, werde man die Möglichkeiten intensiv prüfen, sagte Rektor Hubert Stotter.

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