Wohin es Schützen in Scharen zieht
Die Nationalparkgemeinde Großkirchheim zählt mit 1.400 Einwohnern nicht gerade zu den größten Gemeinden, sie wächst derzeit aber trotzdem über sich hinaus. Denn hier befindet sich die modernste Schießanlage Österreichs mit elektronischen Trefferanzeigen auf 100, 200 und 300 Metern. Motive und Entfernungen können direkt am Schießstand auf dem Computer ausgewählt werden.
ORF
Zwei Jahre lang wurde für etwa 1,5 Millionen Euro an der Schießanlage gebaut, mittlerweile ist Gras über die 300 Meter lange Betonröhre gewachsen. Der Schießtunnel ist so gut wie nicht zu sehen und dient direkt neben der Möll auch als Hochwasserdamm.
ORF
Bürgermeister Peter Suntinger hat seinen Aufzeichnungen zufolge bereits jetzt, also zehn Monate nach der Eröffnung, mehr Gäste als erwartet - obwohl die Anreise nach Großkirchheim vor allem aus Unterkärnten beachtlich ist. Allen Kritikern zum Trotz könnten bereits jetzt die Betriebskosten mit den Einnahmen abgedeckt werden: „Das heißt, wir haben es geschafft in einer entlegenen Region ein Projekt umzusetzen, das es noch nirgends gibt und hoffen, dass wir Arbeitsplätze sichern können. Die Anlage ist behindertengerecht errichtet worden.
ORF
Aufseher der Schießanlage ist Albert Robwein, pensionierter Büchsenmachermeister aus Osttirol. An die 1.100 Jäger aus Österreich und aus Südtirol hätten den Schießtunnel bereits getestet: „Es ist in der heutigen Zeit, wo von der Jägerschaft gefordert wird, bleifrei zu schießen, umso wichtiger, die Waffen und Geschosse, ihre Genauigkeit und Wirkung testen zu können. Es gibt von der Sicherheit her glaube ich keinen vergleichbaren Stand – der Tunnel bietet bei jedem Wetter und gleichbleibenden Lichtverhältnissen die idealen Voraussetzungen zum Testen von Jagdpatronen.“
ORF
Kindgerechte Programme
Der Schießtunnel ist aber nicht nur für eingefleischte Jäger und Sportschützen gedacht, sondern auch für Nichtjäger und Anfänger, die im großen Schießkino mit Lasergewehren ihre ruhige Hand unter Beweis stellen können. Mit den Lasergewehren können auch verschiedene kindgerechte Programme auf die Leinwand projiziert werden.
ORF
Erweiterung der Anlage angedacht
Abgerechnet wird in der streng gesicherten und videoüberwachten Schießanlage mit einer Chipkarte. 15 Minuten kosten 15 Euro, es kann auch mit Leihwaffen geschossen werden.
Bürgermeister Suntinger denkt bereits über eine Erweiterung der gesamten Sport- und Freizeitanlage nach. „Geplant ist für heuer nach Möglichkeit die Errichtung des Naturbades. In der weiteren Folge wären für die Zukunft zwei bis drei Feriencamps geplant.“ Der Bürgermeister hofft, mit diesem Freizeitangebot vor allem den Tourismus in der Region beleben zu können.