Italienische Firmen drängen nach Kärnten

Der Wirtschaftsstandort Kärnten ist bei italienischen Unternehmern derzeit sehr beliebt, Gründe sind die angespannte Wirtschaftslage in Italien und höhere Steuern. Laut der Entwicklungsagentur des Landes stammen 72 Prozent aller derzeit bearbeiteten Projekte aus Italien.

Immer mehr Firmen aus Italien drängen nach Kärnten um hier zu investieren. Egal ob Eisdiele, Industriebetrieb oder italienisches Restaurant - Kärnten ist „in“ bei Investoren und Unternehmern aus Italien. Viele Unternehmer schätzen die steuerlichen Vorteile, wie Elke Olivier, die mit ihrem Mann seit zehn Jahren ein Restaurant in Villach betreibt: „Wir haben hier ein gutes bürokratisches und steuerliches System gefunden - ordentlich und klar.“

Eine Anlaufstelle bei Betriebsgründungen ist die Wirtschaftskammer. Der Großraum Villach ist besonders beliebt bei Italienern. Knapp die Hälfte aller in Kärnten gewerblich tätigen Italiener ist hier ansässig. Derzeit seien es rund 400, sagt Christian Fitzek, Leiter der Wirtschaftskammer Villach.

Verstärkt Anfragen aus Italien

Auch die Entwicklungsagentur des Landes hat verstärkt mit Unternehmen aus Italien zu tun, die sich in Kärnten ansiedeln möchten. Vier Mitarbeiterinnen kümmern sich um die Anliegen der Italiener. Die Entwicklungsagentur unterstützt vor allem Gewerbe- und Industriebetriebe, Dienstleister und die hochwertige Hotellerie bei der Ansiedlung in Kärnten.

In den letzten zehn Jahren konnten über die Agentur 99 Betriebe aus Italien in Kärnten angesiedelt werden, sagt Sabrina Schütz-Oberländer, Geschäftsführerin der Entwicklungsagentur. Derzeit gebe es verstärkt Anfragen aus Italien, von den derzeit 130 Projekten seien 72 Prozent aus Italien und 15 Prozent aus Slowenien.

Neuansiedelung in Völkermarkt

Das aktuellste Projekt der Entwicklungsagentur ist die Ansiedlung der Firma IPL im Industriepark Völkermarkt. Das Unternehmen erzeugt Kunststoff- und Silikonschläuche für die Medizin und Lebensmittelindustrie. Der Fünf-Jahresplan des Unternehmens aus der Lombardei sieht einen Jahresumsatz von fünf Millionen Euro für den Kärntner Standort vor. Der Standort sei wegen der Nähe zum osteuropäischen Markt für den italienischen Mutterkonzern optimal, so Betriebsleiter Gerhard Starzacher. Eine Aufstockung der Mitarbeiterzahl, derzeit sind es acht, ist bereits in Planung.

Link: