Pfarrer stellte Opferstockdieb
Eigentlich müsste es sich schon herumgesprochen haben, dass mit dem beobachtungsfreudigen Pfarrer in der Wallfahrtskirche Kötschach-Mauthen nicht zu Spaßen ist. Zum dritten Mal innerhalb eines Jahres wurden hier am Sonntag Opferstockdiebe nach zweckdienlichen Hinweisen von Pfarrer Krzsztof Nowodczynski festgenommen. Einmal habe er einen Dieb im Büro eingesperrt, ein anderes Mal habe sich ein Dieb als Pfarrer verkleidet, so Nowodczynski. An diesem Sonntagnachmittag beobachtete er einen 45 Jahre alten Mann dabei, wie er im Gailtaler Dom Geld aus dem Opferstock fischen wollte. Sein Komplize stand währenddessen vor der Kirche Wache. Der Pfarrer alarmierte sofort die Polizei. Die beiden Diebe, zwei Bulgaren, konnten noch in der Kirche geschnappt werden.
ORF
Krzysztof Nowodczynski: „Wie jeden Nachmittag ging ich in die Kapelle und habe gesehen, dass sich ein Mann verdächtig in der Kirche benimmt. Er hat den Opferstock ins Visier genommen und angeschaut, das hat mich aufmerksam gemacht und ich habe ihn weiter beobachtet. Dann habe ich gehört, wie er aus dem anderen Opferstock Geld holen wollte und habe die Polizei gerufen.“
„Werkzeug“ unter Kirchenbank versteckt
Er habe zunächst nicht gewusst, dass ein Komplize draußen steht, so der Pfarrer. Offenbar habe dieser dem Mann in der Kirche ein Signal gegeben. Daraufhin versteckte der Dieb in der Kirche sein „Werkzeug“ unter einer Kirchenbank. Laut dem Pfarrer schob er einen Papierstreifen mit Klebeband in den Opferstock, das Klingeln der Münzen habe der Pfarrer dann gehört. Der Haupttäter wurde in die Justizanstalt Klagenfurt eingeliefert, der zweite Mann wurde auf freiem Fuß angezeigt.