Kirchbach im Gailtal: Anrainerproteste
Das moderne Holzgebäude südlich von Kirchbach, mitten auf einer Wiese sorgt für Ärger, noch bevor es eröffnet wird. Er habe nichts gegen ortsüblichen Landwirtschaftsgeruch, sagte der Sprecher der Anrainer, Klaus Zeber. 45 Rinder, das sei kein Problem. Aber bis zu 240 Schweine - so viele sind genehmigt - schon, respektive der Gestank den sie verursachen.
Anrainer befürchten ungünstige Windverhältnisse
Zeber: „Es ist bekannt in Kirchbach, dass wir auf Grund der geografischen Lage zwischen dem Straniger-Graben und dem Kirchbacher-Graben, eine Einflugschneise für den Wind haben. Deswegen haben wir kleinräumige Windverhältnisse, wie es sie sonst im Gailtal nicht gibt, nämlich von Süden nach Norden. Das Stallgebäude ist im Süden von Kirchbach angesiedelt und da erwarten wir natürlich massive Geruchsbelästigung.“
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Ein Gutachten, soll zeigen, dass die Geruchsbelästigung nur 100 Meter um den Bauernhof vorhanden ist. Der Geschäftsführer der Gesellschaft, die den High-Tech-Bauernhof baut und Gailaler Speck und andere Qualitätsprodukte aus der Region im größerem Stil vermarkten will, ist Christof Wassertheurer: „Der Erlebnisbauernhof ‚Gailtalbauer‘ wird im Endeffekt so viel Geruch nach außen lassen, wie jeder andere Bauernhof auch. Eine Landwirtschaft hat eben einen gewissen Eigengeruch, das macht eben die Landwirtschaft aus.“
Kampf um Parteienstellung
Jetzt wollen die Anrainer erwirken, dass der Hof als Gewerbebetrieb gewertet wird, dann sind die Auflagen strenger. Außerdem kämpfen die Anrainer beim Landesverwaltungsgericht um Parteienstellung, für die ihnen bisher ein paar Meter fehlten. Zeber: „Die Gemeinde hat einen Radius von 100 Metern gezogen, innerhalb diesen Abstands wurde den Anrainern Parteienstellung zuerkannt. Unser erstes Anwesen liegt nun 120 Meter weit weg, deshalb sind wir um die Parteienstellung umgefallen.“
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Aufschiebende Wirkung hat der Gang durch die Instanzen allerdings nicht. Der Schaubauernhof mit High-Techgeräten soll schon in sechs Wochen fertig sein. Geschäftsführer Christof Wassertheurer: „Grundsätzlich arbeite ich eine ganz normale Baubewilligung ab.“ Erst wenn die Tiere da sind, wird sich zeigen, ob die Befürchtungen der Anrainer begründet sind und ob auch ob deutlich mehr Verkehr auf der schmalen Strasse durch die Siedlung Richtung Schaubauernhof rollen wird.