Tod durch Brand: Gutachten entlastet Stadt

In dem Fall einer durch einen Brand ums Leben gekommenen Frau in Klagenfurt entlastet nun ein Gutachten die Stadt. In der Wohnung der Frau war kein Rauchmelder installiert. Allerdings war die Frau durch Tablettenkonsum bewusstlos, auch ein Rauchmelder hätte sie laut Gutachten nicht retten können.

Im Magistrat Klagenfurt dürften wohl einige Verantwortliche aufatmen, die vor einem Jahr für die fristgerechte Montage von Rauchmeldern in Gemeindewohnungen zuständig waren. Im Juli des Vorjahres war eine Studentin in einer Magistratswohnung an Rauchgasen gestorben, obwohl dort schon längst ein Warnmelder installiert hätte sein müssen. Ein Gutachten sagt nun, die Studentin wäre aufgrund vieler Medikamente gar nicht mehr in der Lage gewesen, das Signal der Rauchmelder zu hören.

Medikamentencocktail konsumiert

Ein Medikamentencocktail aus Schlafmitteln, Anti-Depressiva, Anti-Psychotika und Neuroleptika - begossen mit Alkohol. Durch diese Mischung wurde die 32 Jahre alte Frau bewusstlos. Als der Brand ausbrach wäre sie daher nicht mehr in der Lage gewesen, zu flüchten oder das Warnsignal eines Rauchmelders zu hören. Das steht in dem pharmakologischen Gutachten, das die Staatsanwaltschaft Klagenfurt in Auftrag gegeben hatte. Brandursache war damals eine eingeschaltete Herdplatte. Die Studentin starb an den eingeatmeten Rauchgasen.

Ermittlungen gegen fünf Personen

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ermittelt seit Juli 2013 gegen fünf Personen aus dem Kreis der Stadtwerke- und der Immobilienverwaltung Klagenfurt. Es geht um die Frage, ob ein vorgeschriebener Rauchmelder, der in der Gemeindewohnung nicht installiert war, den Tod der Frau hätte verhindern können.

Auch wenn die Frau sich selbst nicht hätte retten können, wären vielleicht Nachbarn in der Lage gewesen, einen Rauchmelder zu hören und zu helfen? Nein, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Die Polizei habe in den letzten Tagen in der Unglückswohnung der Studentin einen Versuch unternommen. Dabei wurde ein handelsüblicher Rauchmelder ausgelöst und nachgeprüft ob Nachbarn das Geräusch hören. Das sei aufgrund der guten Isolierung des Hauses nicht der Fall gewesen, sagte der Staatsanwalt.

Strafverfahren wird geprüft

Das neue Gutachten sowie der Versuch in der Unglückswohnung entlastet also die fünf verdächtigen Personen aus dem Magistrat Klagenfurt. Ob gegen sie trotzdem ein Strafverfahren eingeleitet wird, müsse noch geprüft werden, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

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