Massiv verkeimtes Wasser in Wohnanlage

Im Wasser einer Klagenfurter Wohnanlage ist eine massive Verkeimung festgestellt worden, betroffen sind die Bewohner von 76 Wohnungen. Das Wasser muss seit rund einer Woche abgekocht werden, auch gilt ein Duschverbot. Nach der Ursache wird gesucht.

76 Wohnungen im Stadtteil St. Peter des gemeinnützigen Bauträgers Kärntnerland sind laut Gesundheitsabteilung des Magistrats Klagenfurt von einer „massiven Wasserverkeimung“ betroffen. Laut Kärntnerland wurde die erste verkeimte Probe vor rund einer Woche gezogen.

Gutachten

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Auszug aus dem Beschwerde-Mail einer Kärntnerland-Bewohnerin,

Gemischte Keimflora

Bei den Keimen handle es sich nicht um Legionellen, sondern um eine gemischte Keimflora mit unterschiedlichen Bakterien, die für die Bewohner eine Gesundheitsgefährdung bedeuten können, sagt Klaus Fillafer vom Gesundheitsamt. Der Genuss des Wassers könne möglicherweise unter anderem Erbrechen, Durchfall, Ohren- und Augenentzündungen, Lungenentzündungen und Rheumaerkrankungen auslösen, sagt Fillafer. Die Wohnanlage wird mit Stadtwasser versorgt. Dieses ist laut Fillafer in Ordnung, die Ursache der Verkeimung dürfte deswegen in der Aufbereitungsanlage oder in der Filteranlage liegen.

Duschverbot verhängt

Die Bewohner der Anlage wurden informiert, Untersuchungen wurden eingeleitet, informierte Gesundheitsreferentin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) am Freitagvormittag. Derzeit müssen die Bewohner der Anlage das Wasser abkochen, es darf auch nicht zum Baden, Duschen oder Zähneputzen verwendet werden.

Verschleimter Duschkopf

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Verschleimter Duschkopf

Ein Duschverbot sei nötig, weil die Keime über Atmung und Lunge in den Körper gelangen können, erläutert Fillafer. Vorübergehend sollen die Duschanlagen mit bakteriendichten Filtern ausgestattet werden. Die Hausverwaltung stellte den Bewohnern derzeit Mineralwasser zur Verfügung, der Bauträger beauftragte eine Firma mit der Sanierung und Desinfektion der Wasseranlagen.

Bewohner massiv verunsichert

Die Bewohner sind massiv verunsichert. Brigitte Linke, Mieterin der Kärntnerland Wohnbaugenossenschaft, sagte: „Nachdem ich gesundheitliche Probleme hatte und etwa drei Wochen im Krankenhaus war - mit Darmproblemen - ging es mir wieder gut. Vierzehn Tage zu Hause, und es ging wieder los. Die Installationsfirma, die das bereinigen sollte, ist in Konkurs gegangen. Ich weiß nicht, wie es jetzt weitergeht.“

Auch Mieterin Nicole Wallnerzeigte sich gegenüber dem ORF besorgt: „Ich weiß erst seit gestern von dem Dusch- und Badeverbot, habe aber meine Kinder noch vor zwei Tagen gebadet. Der Kleine ist 21 Monate alt, er sitzt in der Wanne und trinkt das Wasser. Wer weiß, was da passieren kann?“

Kärntnerland: Umgehend reagiert

Von der Kärntnerland hieß es am Freitag in einer Stellungnahme, das Ergebnis der Wasserprobe liege seit 27. Februar vor, den Bewohnern sei umgehend die Verwendung des Wassers untersagt worden. Am 28. Februar habe es eine erste Untersuchung durch Experten gegeben, am 3. März seien zehn weitere Wasserproben entnommen worden. Eine Mitverantwortung für die Verkeimung weist die Firma jedenfalls zurück. Die Beschwerden von Mietern seien „umgehend an die verursachenden Firmen zur Behebung weitergeleitet“ worden.

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