Planetarium vor der Insolvenz

Das Planetarium in Klagenfurt steht vor der Insolvenz, nächste Woche soll der Antrag beim Gericht gestellt werden. Wie es weitergeht, steht vorerst noch nicht fest. Angedacht sind öffentliche Subventionen und Kooperationen.

Schon länger kämpft das Planetarium mit veralteter Technik und Besucherschwund. 150.000 Besucher waren es im Jahr in den besten Zeiten. Im Jahr 2005 waren es sogar mehr als 200.000 Besucher, damals gab es noch die Kooperation mit Minimundus. Die Kooperation lief 2007 aus, seitdem gehen die Besucherzahlen kontinuierlich zurück. 2013 waren es nur noch 20.000 Besucher. Damit könne der Betrieb nicht wirtschaftlich geführt werden, sagt der ehrenamtliche Geschäftsführer Erwin Genser. Mindestens 35.000 Gäste seien im Jahr dazu notwendig.

Bisher wurde noch kein Insolvenzantrag am Landesgericht Klagenfurt eingebracht, sagt Barbara Wiesler-Hofer vom Kreditschutzverband von 1870. Laut dem ehrenamtlichen Geschäftsführer Erwin Genser wird der Insolvenzantrag am 5. März eingebracht.

Suche nach Lösung

Um den Erhalt des Planetariums werde nun gekämpft, sagt Geschäftsführer Genser. Es werden Gespräche mit Stadt und Land geführt, um eine Lösung zu finden. Schon in den letzten Jahren haben Stadt und Land das Planetarium subventioniert. Das Projektionsgerät sei 37 Jahre alt und trotzdem noch funktionsfähig, was weltweit ein Unikum sei, meint Genser. Für die komplette Erneuerung der Bildungseinrichtung wären 1,5 Millionen Euro notwendig - wer das bezahlen soll, das steht noch in den Sternen.

Eine Möglichkeit wäre, gemeinsam mit der Universität Laibach, mit der es bereits Kontakte gibt, ein EU-Projekt auf die Beine zu stellen, um die Finanzierung zu ermöglichen. Gensers Vision: Ein Freizeitpark mit einer Eintrittskarte für Planetarium, Minimundus und Reptilienzoo Happ.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sicherte am Donnerstag zu, dass das Land seinen Teil zu einer Lösung beitragen werde. Immerhin sei das Planetarium eines der traditionsreichsten Ausflugsziele in Kärnten. Nach Klärung der rechtlichen Situation werde er alle Beteiligten zu einem Gipfeltreffen einladen.

Einzig privates Planetarium in Europa

Eröffnet wurde das Planentarium 1977. Es ist das privat geführte Planetarium Europas. Der Bau gehört der Astronomischen Vereinigung Kärntens, einem gemeinnützigen Verein, der auch die Sternwarten am Kreuzbergl und auf der Gerlitzen betreibt. Der Betrieb ist ein non profit-Unternehmen, erwirtschaftete Gewinne werden wieder investiert und nicht an den Eigentümer ausgeschüttet.

Die Betreibergesellschaft beschäftigt seit ihrem Bestehen zwei Mitarbeiter ganzjährig und in den letzten Jahren immer wieder einen Langzeitarbeitslosen über das AMS. In den Sommermonaten werden acht bis zehn Ferialpraktikanten beschäftigt.

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