Tauerngasleitung droht das Aus

Die Tauerngasleitung steht möglicherweise vor dem Aus. Laut Medienberichten geht den Betreibern das Geld aus, da sich keine Investoren finden. Und auch das Land Kärnten hat keine Freude mehr mit diesem Projekt.

Die Kosten für die 290 Kilometer lange Leitung, die von Bayern quer durch Oberösterreich, Salzburg und Kärnten bis nach Italien führen soll, werden mit 1,4 Milliarden Euro beziffert.

15 Gemeinden in Kärnten betroffen

Seit Jahren lässt das Projekt die Wogen hoch gehen. In Kärnten wären 15 Gemeinden von der Tauerngasleitung betroffen. Dass mit dem Bau der Leitung wie ursprünglich geplant im nächsten Jahr begonnen wird, ist für Umwelt-und Energiereferent Rolf Holub von den Grünen eher unwahrscheinlich. Denn einerseits sei die Nachfrage nach Gas gesunken, andererseits stehe noch die Umweltverträglichkeitsprüfung aus.

Daran wird sich wohl so schnell nichts ändern, heißt es aus der zuständigen Abteilung des Landes. Die Sachverständigen können das Projekt nicht beurteilen, weil Unterlagen fehlen. Diese würden nur sehr zögerlich eintreffen. Man habe das Gefühl, dass der Betreiber der Tauerngasleitung das Projekt nur mehr noch halbherzig verfolge, sagte Landesjurist Albert Kreiner.

KELAG will sich zurück ziehen

Der Geschäftsführer der Tauerngasleitung, Thomas Kettl, war für den ORF nicht erreichbar. Dem Vernemhen nach, müsste erneut Geld investiert werden. Die Eigentümer, zu denen auch die KELAG mit einer Beteiligung von vier Prozent gehört, seien aber nicht bereit neuerlich zu investieren. Im Gegenteil: Die KELAG möchte sich aus dem Projekt zurück ziehen und ihre Anteile möglichen Investoren anbieten, sagte Vorstand Hermann Egger.

Die Suche nach neuen Investoren dürfte jedoch nicht so einfach sein, denn das wirtschaftliche Interesse an der Tauerngasleitung habe stark nach gelassen, erklärten die Grünen. Und auch in der Kärntner Landesregierung finden sich keine Befürworter des Projektes mehr. So hat der Landtag vor einigen Monaten einen Beschluss gegen den Bau der Tauerngasleitung gefasst.

Verträge mit Grundbesitzern laufen aus

Und es kommt ein weiteres Problem auf den Betreiber des Projektes zu: Denn allein in Kärnten sind vor einigen Jahren mit vielen Grundbesitzern Vorverträge über die Nutzung der Grundstücke für den Bau der Leitung geschlossen worden. Diese Verträge laufen demnächst aus.

Links: