Familien ohne Strom und Zufahrt isoliert

Hunderte Haushalte in den entlegenen Tälern sind teilweise seit Donnerstag letzter Woche von der Umwelt abgeschnitten sind. Wie lebt es sich ohne Strom oder ohne Zufahrtsweg? Romantisch ist es nicht, ohne Waschmaschine, Heizung oder auch TV und Radio auszukommen.

Familie Schmiedel lebt mit vier Kindern auf einem Bauernhof in Zwickenberg, hoch über Oberdrauburg. Sie ist seit Tagen ohne Strom und seit Donnerstag letzter Woche auch ohne Zufahrtsmöglichkeit. Nachbarn helfen einander mit den nötigsten Lebensmittel aus. Der Alltag ist eintönig, erzählt Barbara Schmiedel: „Man kann keine Wäsche waschen, hat keine Zentralheizung, kein warmes Wasser, alles braucht ja Strom. Zum Kochen habe ich im Keller einen alten Gasherd, aber da muss ich hoffen, dass das Gas nicht ausgeht.“ Sie habe keinen alten Holzherd, so Barbara Schmiedel, es gebe nur einen Etagenherd für die Zentralheizung und da gehe ohne Strom keine Pumpe. Natürlich gibt es auch kein Radio, Fernsehen oder Licht im Haus.

Vater kommt nicht zu Familie durch

Seit Donnerstagnacht ist das Lesachtal von der Umwelt abgeschnitten. Doch auch im Tal selbst sind einige Ortschaften voneinander getrennt. Familie Naschenweng lebt in Birnbach. Mutter Helene ist seit Tagen mit den Kindern alleine. Ihr Mann ist zwar nur ein paar Kilometer entfernt, kommt aber nicht durch zu seiner Familie, so Helene Birnbach: „Wenn man drei, vier Tage nicht aus dem Haus kommt, kriegt man als Frau allein Zuhause schon ein bisschen die Panik.“

Ihr Mann wollte mit Tourenskiern versuchen, nach Hause zu kommen. Da aber noch Lawinengefahr herrsche, habe sie ihm gesagt, er solle bleiben, wo er ist, so Helene Birnbach: „Wir gehen halt Schneeschaufeln, die ersten Tage habe ich die Kinder nicht rausgelassen, weil zuviel Schnee war. Sie spielen ein bisschen, tun Fernsehen. Aber je länger es dauert, desto mehr geht es auf die Nerven.“

Drei Kinder und kein Strom

Ohne Strom auskommen müssen zahlreiche Haushalte in der Gemeinde Zell Pfarre. Familie Strugger hat drei Kinder. Mutter Martina Strugger über das Leben ohne Strom: „Man gewöhnt sich dran, es gibt halt kein Fernsehen. Mit den Kindern muss man sich anders beschäftigen, es gibt zum Glück noch andere Spiele. Wir gehen nicht raus, weil wir ja nicht wissen, ob von den Bäumen noch was runterkommt.“

1.400 Kärntner Haushalte sind ohne Strom, 200 Mann der Kelag arbeiten fieberhaft an den Reparaturen. Für die Betroffenen wird die Situation langsam zur Belastung.

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