Weiter Konflikt um Almflächen-Berechnung

Tausende Almbauern sind mit Strafen wegen angeblich falscher Angaben von Almfutterflächen konfrontiert. Seitens des neuen Landwirtschaftsministers Andrä Rupprechter (ÖVP) gibt es vorerst keine Lösung, um den Konflikt zwischen Almbauern und EU zu beenden.

Die EU forderte von betroffenen Bauern bis zu 50.000 Euro an ausgeschütteten Förderzahlungen zurück. Zusätzlich drohen Strafzahlungen, wenn Bauern die Förderflächen größer angaben als sie tatsächlich sind. Die Bauern wollen die Schuld aber nicht alleine tragen und sehen einen Fehler im System.

Bauern setzen auf akzeptablen Lösungsansatz

Josef Obweger, Obmann des Almwirtschaftsvereins, setzt hohe Erwartungen an Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter: „Der Minister ist dieses Thema sehr engagiert angegangen und hat noch vor Weihnachten einen Almgipfel einberufen. Wir erwarten uns, dass er die Problematik wirklich erkennt und den Almbauern einen Lösungsansatz anbietet, der von uns akzeptiert werden kann. Es soll nicht wieder Kosmetik an Einzelfällen betrieben werden.“

Rupprechter: Problem Schritt für Schritt aufarbeiten

Der Landwirtschaftsminister konnte aber am Sonntag bei der Jahreshauptversammlung des Kärntner Almwirtschaftsvereines diesen Wunsch der Bauern nicht erfüllen. Er verwies einmal mehr auf eine Expertengruppe, die sich mit dem Problem beschäftige.

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter ÖVP

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Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter

„Wir sind mit der ‚Task-Force‘, die wir eingerichtet haben, auf einem guten Weg. Auch Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mössler und Landesrat Wolfgang Waldner sind mit dabei. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam Schritt für Schritt diese Problematik aufarbeiten werden. Bis die Almen ausgeapert sind, werden wir das Problem bereinigt haben. Das habe ich versprochen und dazu stehe ich auch.“

„Keine Generalabsolution“

Dass das Ministerium für Zahlungen einspringen könne, sei derzeit kein Thema. „Wir müssen einmal das große Problem der Sanktionen bereinigen. Dann wird es keine Generalabsolution von mir geben, aber dort, wo Bauern unschuldig zum Handkuss gekommen sind, weil sich die Behörden auf ein falsches System verständigt haben, werde ich das nicht zulassen.“

Ob die Bauern die zu viel ausbezahlten Förderungen zurückzahlen müssen oder ob die Steuerzahler zur Kasse gebeten werden, ist also noch immer offen.

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