Ärztedienste rund um die Feiertage

Über Weihnachten werden die Listen der Sprengelärzte erstellt, um eine lückenlose Versorgung der Bevölkerung zwischen den Weihnachtsfeiertagen zu gewährleisten. Doch schon jetzt sind Probleme bei der Besetzung erkennbar, die sich in den kommenden Jahren verschärfen werden.

Auch an und zwischen den Weihnachtsfeiertagen wird es innerhalb weniger Minuten möglich sein, zumindest vorerst telefonisch mit einem Arzt sprechen zu können, sagte Gert Wiegele, Obmann der niedergelassenen Ärzte. In allen 47 Dienstsprengeln in Kärnten gebe es Kollegen in Bereitschaftsdienst. Zu erreichen sind sie entweder unter der Notrufnummer 141, oder unter der Nummer 0900 88088 und im Anschluss daran die jeweilige Postleitzahl aus dem Ort, in dem man sich gerade aufhält.

Auch so komme man innerhalb weniger Sekunden direkt aufs Diensthandy des jeweiligen Arztes, Wiegele: „Der Diensthabende, zum Beispiel im unteren Drautal, loggt sich ins System ein und jeder Patient aus der Region, der 9721 oder 2723 oder 2710 wählt, kommt automatisch auf das Diensthandy. Das ist ein Telefonsystem, das ich für praktisch und sinnvoll halte. Leider ist die Nummer kostenpflichtig.“

Handy-App für direkte Verbindunge

Zur Zeit werde von Seiten der österreichischen Ärztekammer auch an einer Handy-App gearbeitet, die es jedem ermöglichen soll, direkt mit dem Dienst habenden Arzt im Umkreis verbunden zu werden. Wiegele warnte allerdings davor, dass es in den kommenden Jahren nicht mehr so reibungslos ablaufen könnte, genügend Ärzte auf dem Land zu finden. Ein Generationswechsel steht unmittelbar bevor, auf den Kärnten nicht vorbereitet ist. Denn es gebe einfach zu wenige Medizin- Studenten mit Kärntner Wurzeln, so Wiegele. Vor zehn Jahren hätten noch bis zu 150 Kärntner in Österreich Medizin studiert, derzeit seien es rund 35, so Wiegele. Die Häflte der Landärzte werde in den nächsten Jahren ersetzt werden müssen.

Studenten können sich Job am Land nicht vorstellen

Noch dazu kommt der Ärztemangel in den Spitälern. Die meisten von ihnen gehen nach dem Turnus sofort in die Fachausbildung. Alarmierend ist eine aktuelle Umfrage unter Medizinstudenten in Vorarlberg. 90 Prozent der Befragten können sich nicht vorstellen, als Hausarzt aufs Land zu ziehen. Es sei laut Wiegele höchst an der Zeit, sich österreichweit Maßnahmen zu überlegen, wie das Image der Landärzte gehoben werden könne.

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