AK fordert „Bonus-Malus“ für Ältere

Nur knapp ein Drittel der Über-50-Jährigen rechnet sich noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt aus. Das geht aus einer Befragung der Arbeiterkammer Kärnten hervor. Diese fordert nun die Einführung ein Bonus-Malus-Systems für Betriebe, um die Chancen Älterer am Arbeitsmarkt zu erhöhen.

Betriebe die ältere Mitarbeiter beschäftigen, sollten laut AK belohnt werden. Jene, die die Vorgaben nicht erfüllen, sollen einen Malus zu entrichten haben. „Außerdem müssen Unternehmen Älteren geeignete Arbeitsplätze anbieten und auf die Gesundheitsvorsorge achten“, so Marlene Diethart von der AK in einer Aussendung am Montag.

40 Prozent gehen krank in Pension

Krankheit und Arbeitsunfähigkeit führen in Kärnten nämlich deutlich häufiger zum Ende des Erwerbslebens als im übrigen Österreich. Bei den 50- bis 69-Jährigen sind es in Kärnten 40,2 Prozent, während der österreichische Durchschnitt bei 29,3 Prozent liegt.

Arbeitslose mit körperlichen Problemen haben es besonders schwer, einen Job zu finden. 79 Prozent der Befragten bestätigten, dass Bewerbungsgespräche sofort beendet werden, wenn gesundheitliche Probleme angesprochen werden. Geringe Chancen auf einen Job rechnen sich laut AK-Befragung auch die 56- bis 60-Jährigen aus: nur ein Fünftel sieht realistische Chancen auf einen Job.

Verpflichtende Arbeitsplatzevaluierung

Die Befragung wurde von der AK im Oktober 2013 durchgeführt, 221 Fragebögen wurden ausgewertet. Weitere Forderungen der AK, die auf einer Enquete unter Mitwirkung von Experten formuliert wurden, betreffen die Umsetzung einer gesetzlich vorgesehenen Arbeitsplatzevaluierung und verbesserte Schulungen zur beruflichen Neuorientierung. Außerdem müsse der öffentliche Dienst seiner Verantwortung nachkommen und dürfe Ältere nicht nur als Kostenfaktor ansehen.

Link: