VCÖ-Kampagne „Death Corporation“

Ablenkung ist in Kärnten die häufigste Unfallursache. Im Schnitt kam es deshalb im Vorjahr alle neun Stunden zu einem schweren Verkehrsunfall. Fast jeder dritte Unfall geht auf das Konto unachtsamer Lenker. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) will nun vor allem Junge mit Comic-Videos aufrütteln.

In Österreich schreibt jeder fünfte Autofahrer laut eigenen Angaben beim Autolenken Kurznachrichten wie SMS, jeder dritte liest dieselbigen während das Auto gelenkt wird. Besonders bei den unter 30-Jährigen ist der Anteil jener hoch, die auch beim Fahren nicht die Finger vom Smartphone lassen können.

Was fällt unter Ablenkung?

Ablenkung am Steuer umfasst laut dem VCÖ nicht nur telefonieren oder SMSen, sondern unter anderem auch die Bedienung des Navis.

  • Ortsgebiet: 597 Verkehrsunfälle wegen Ablenkung (32,9 Prozent aller Verkehrsunfälle)
  • Freiland: 336 Verkehrsunfälle wegen Ablenkung (26,9 Prozent)
  • Gesamt: 933 Verkehrsunfälle wegen Ablenkung (30,4 Prozent)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2013

Wie die VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, gab es acht Mal mehr Verkehrsunfälle wegen Ablenkung als wegen Alkohol am Steuer. Und: „Nicht alle Unfälle infolge von Ablenkung werden dieser Ursache zugeordnet. Ein Unfall, der von einem telefonierenden Alkolenker verursacht wurde, gilt in der Statistik als Alkounfall, aber nicht als Unfall wegen Ablenkung durch Telefonieren am Steuer“, so die VCÖ-Expertin Bettina Urbanek.

Unfallrisiko um das 23-fache erhöht

Wer beim Autolenken telefoniert, reagiert ähnlich schlecht und langsam wie Alkolenker mit 0,8 Promille. Das Unfallrisiko nimmt um das vier- bis fünffache zu. Noch gefährlicher ist das Schreiben von SMS oder E-Mail oder das Programmieren des Navis während des Fahrens. Dabei kann das Unfallrisiko sogar um das 23-fache steigen.

VCÖ-Video-Kampagne Death Corporation

Partizan/VCÖ

Der VCÖ-Comic „Death Corporation“.

Comic-Videokampagne ohne moralischen Zeigefinger

Vor allem junge Lenker unter 30 wollen beim Fahren oft nicht auf ihr Handy verzichten. Der VCÖ startet deshalb jetzt eine Video-Kampagne, die vor allem Jugendliche und junge Erwachsene ansprechen soll, ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben. "Wir möchten mit der Serie „Death Corporation" drastisch vor Augen führen, welche Folgen die Benützung des Mobiltelefons während des Autolenkens haben kann.“

VCÖ-Videokampagne Death Corporation

Partizan/VCÖ

Die Botschaft der Kampagne: „Don´t use your smartphone and drive“.

Der VCÖ setzt sich dafür ein, dass die Benützung von Handys am Steuer wie Alkoholdelikte in das Führerschein Vormerksystem aufgenommen wird.

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