IV: Konjunktur-Talsohle erreicht

Ein echter Aufschwung in der Kärntner Industrie ist nicht in Sicht, aber zumindest investieren die Betriebe wieder. Laut Industriellenvereinigung sei die Talsohle erreicht, es gibt einen vorsichtig positiven Ausblick.

Zu Beginn dieses Jahres waren die Produktion, die Preise und die Beschäftigtenzahlen in der Kärntner Industrie eingebrochen. Es wurden Rückgänge von bis zu 50 Prozent verzeichnet. Seit dem Sommer hat sich die Lage stabilisiert.

Eine Prognose werde nur für die kommenden drei Monate gewagt, so Claudia Mischensky, Geschäftsführerin der Kärntner Industriellenvereinigung: „Mehr als 80 Prozent, 84 Prozent, der Unternehmen gehen davon aus, dass die Produktion in den nächsten drei Monaten relativ konstant sein wird."

Die meisten befragten Unternehmen seien zuversichtlich, ihre derzeitigen Mitarbeiter halten zu können. Platz für neue Mitarbeiter sei aber kaum gegeben.

Kulterer: Entwicklung in Italien und Slowenien abwarten

Der Präsident der Kärntner Industriellenvereinigung, Christoph Kulterer, sieht die Konjunktur-Talsohle erreicht. Der Ausblick fällt aber vorsichtig aus. Es sei völlig unklar, wie es mit den beiden wichtigen Handelspartnern Slowenien und Italien weitergehe. Konkret gehe es darum, ob Slowenien nun doch unter den Euro-Rettungsschirm muss und wie stark sich die hohen Steuerbelastungen auf die italienische Wirtschaft auswirken werden.

Kulterer übt Kritik an der neuen Landesregierung. Er fordert die Verantwortlichen auf, genau zu schauen, wo gespart werde. Die Kärntner Betriebe würden jetzt Aufträge brauchen, ein Stopp dieser Aufträge hätte massive Auswirkungen auf den Standort, warnt Kulterer.

Vorerst keine Gefahr für Mondi-Standort Frantschach

Zu Aussagen der Geschäftsführung der Papierfabrik Mondi, durch ein neues Biomassewerk in Klagenfurt werde der Rohstoff Holz so knapp und teuer, dass der Standort in Frantschach mit 450 Mitarbeitern gefährdet sein könnte, meinte Kulterer, dieses Problem gäbe es. Mit solchen Aussagen, die stark verunsichern, müsse allerdings vorsichtig umgegangen werden. Mondi habe 60 Millionen Euro in den Standort Frantschach investiert und dies wohl nicht, um ihn zu schließen, so Kulterer zuversichtlich.

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