Strafverfahren gegen Verbund: Land dabei

Das Land Kärnten hat sich dem Strafverfahren gegen den Verbund wegen des Hochwassers im November 2012 in Lavamünd als Privatbeteiligter angeschlossen. Laut Gewässeraufsicht trage dieser eine Mitschuld an der Überschwemmung.

Das erklärte Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne) am Montag nach der Sitzung der Landesregierung in Klagenfurt - mehr dazu: Privat-Uni: Regierung will Geld wieder. Der Verbund hatte bisher jede Schuld von sich gewiesen und argumentiert, sich „an die Wehrbetriebsordnung gehalten“ zu haben.

Gewässeraufsicht: Absenkungen zu spät

Im Bericht der Gewässeraufsicht ist im Zusammenhang mit dem Hochwasser von einem „nicht wehrkonformen Betrieb“ die Rede. „Durch die Absenkungen in diesen Stauräumen wurden zusätzliche Wassermengen abgegeben. Diese Absenkungen entsprachen nicht den Vorgaben der Wehrbetriebsordnung und waren nicht zwingend notwendig“, meint die Gewässeraufsicht. Weiters heißt es, dass die „wirksame Absenkung zu spät“ eingeleitet worden sei.

Verbund: Haben keine Fehler gemacht

Beim Verbund hingegen beruft man sich auf ein Gutachten des Umweltministeriums. Geht es nach dieser Expertise hat der Kraftwerksbetreiber keine Fehler gemacht. Für Holub ist das jedoch kein Grund, an den Ergebnissen der Kärntner Gewässeraufsicht zu zweifeln. „Ich würde sagen, unsere Experten sind auch nicht schlecht“, so Holub. Außerdem seien slowenische Gutachter zu ähnlichen Ergebnissen wie die des Landes Kärnten gekommen. Nach mehreren Anzeigen ermittelt in der Causa die Staatsanwaltschaft Klagenfurt wegen fahrlässiger Gemeingefährdung.

Lavamünder als Privatbeteiligte dabei

Etliche Lavamünder haben sich dem Verfahren inzwischen als Privatbeteiligte angeschlossen. Auch der Klagenfurter Rechtsanwalt Franz Serajnik, der rund 100 Mandanten - vornehmlich aus Slowenien - vertritt, hat sich angeschlossen. Serajnik glaubt fest an eine Verantwortung des Verbundes. „Bisher wurden vom Kraftwerksbetreiber die Vorwürfe nur bestritten aber noch keine inhaltliche Erklärung abgegeben“, sagte Serajnik zur APA.

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