Problem Nachmittagsbetreuung

Für viele berufstätige Eltern stellt sich nun wieder die Frage, wohin mit den Kindern am Nachmittag. Viele Schulen bieten zwar Nachmittagsbetreuung an, es gibt aber keine gesetzlichen Vorgaben. Daher ist die Qualität sehr unterschiedlich.

Von den 60.000 Pflichtschülern in Kärnten besuchen etwa 2.200 eine schulische Nachmittagsbetreuung. Das Betreuungsangebot soll Lernstunden, aber auch sinnvolle Freizeitgestaltung beinhalten. Diesbezüglich gibt es auch Empfehlungen des Bildungsministeriums, die aber nicht bindend sind.

Sehr unterschiedliche Qualität

So berichten Eltern immer wieder von überforderten Betreuern oder Lehrern, die am Nachmittag allein bis zu 40 Schüler beaufsichtigen müssen. Nicht überall ist die Nachmittagsbetreuung optimal, sagte auch Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger. Eltern zahlen mit rund 140 Euro pro Monat nicht wenig für die Betreuung. Die Schulen bemühen, sich gute Essen zu organisieren, die Freizeit so zu gestalten, dass es für die Kinder angenehm sei. Sie stoßen manchmal an ihre Grenzen, aber sie bemühen sich, so Altersberger.

20 Anbieter für Nachmittagsbetreuung

In Hauptschulen, neuen Mittelschulen und Gymnasien übernehmen die Schulen meist selbst die Betreuung. Volksschulen holen sich oft Hilfe von außen, da sich gerade in kleineren Gemeinden mehrere Schulen zusammen tun. Für die Nachmittagsbetreuung gibt es mittlerweile 20 Anbieter in Kärnten. Der größte Anbieter ist das BÜM (Betreuen, Üben, Miteinander), eine gemeinnützige BetreuungsGmbH. In 40 Gemeinden ist das BÜM mit Betreuungsangeboten vertreten, ausschließlich mit ausgebildeten Pädagogen.

Zukunftsberuf Freizeitpädagoge

Das ist nicht überall so, sagte Geschäftsführerin Gabriella Lesjak, denn rein theoretisch kann derzeit auch jeder Nicht-Pädagoge Nachmittagsbetreuung anbieten: „Dem soll ein Riegel vorgeschoben werden und das finde ich sehr gut. Es gibt seit dem Vorjahr ein Bundesgesetz, an der pädagogischen Hochschule wird der Freizeitpädagoge angeboten. Das ist ein neues Berufsbild. Für die, die meinen, sie wollen weiter mit Kindern arbeiten und eine Ausbildung brauchen, ist das der beste Weg.“ Für alle Nicht-Pädagogen in der Nachmittagsbetreuung gibt es eine Übergangsfrist. In einigen Jahren müssen alle Betreuer eine pädagogische Ausbildung nachweisen können.