Kärnten hilft bei Waldbrand im Kanaltal

Seit zwei Wochen wüten im friaulischen Pontebba, nahe der Kärntner Grenze, großflächige Waldbrände. Wegen der schwierigen Situation entsendet Kärnten nun Feuerwehrmannschaften und Spezialfahrzeuge zur Unterstützung ins Kanaltal.

Mittlerweile stehen rund 1.000 Hektar Wald in Flammen. Der Waldbrand in Pontebba macht sich seit Tagen auch in Kärnten bemerkbar. Rauchschwaden und starker Geruch belasten die Bezirke Villach, Villach-Land, Spittal und Hermagor – mehr dazu in Waldbrand in Pontebba: Rauch in Kärnten.

Kärntner vorerst drei Tage im Einsatz

Die friaulanischen Behörden haben Mittwochabend die Kärntner Feuerwehr um Hilfe gebeten. Ab Freitag werden 30 Feuerwehrleute, drei Tanklöschfahrzeuge und drei Spezialfahrzeuge aus Kärnten im Kanaltal im Einsatz sein. Der Einsatz wird vorerst drei Tage dauern. Die Genehmigungen für den grenzüberschreitenden Einsatz sind erteilt. Auch dass Wasser aus dem Weißensee für die Löschflugzeuge verwendet wird, ist bereits genehmigt, vorerst ist dies aber nicht notwendig.

Donnerstagvormittag fand ein Erkundungsflug statt, mit an Bord war der Waldbrandexperte der Kärntner Feuerwehr, Peter Schroth. Der Brand lasse sich schwer kontrollieren, erschwerend seien Hitze und Wind, sagt er. Wichtig sei jetzt, den Brand an den Rändern unter Kontrolle zu bringen. Auch der Katastrophenschutzbeauftragte des Landes, Egon Rauter, macht sich am Donnerstagvormittag ein Bild vor Ort.

Hunderte Hektar Wald in Brand

Beim Brand sind derzeit mehrere Flugzeuge im Einsatz, um den Brand zu löschen, der vor allem den Berg Jovet belastet. Drei Kilometer lang ist die Feuerfront, bisher wurden rund 650 Hektar Wald zerstört. Ein weiterer verheerender Brand wurde in Pietratagliata gemeldet, wo 180 Hektar zerstört wurden.

Obwohl manche der Hubschrauber bis zu neun Tonnen Wasser auf einmal aufnehmen können, kommen die Einsatzkräfte nicht gegen die Flammen an. Das schwierigste am Einsatz sei vor allem der Rauch, heißt es in den Zeitungsberichten. Dieser ist so dicht, dass die Hubschrauber teilweise nicht fliegen können. In Chiusaforte und auch in vielen anderen kleinen Ortschaften können die Bewohner die Fenster wegen des starken Rauchs nicht öffnen. Auch in Udine ist der Rauch bereits wahrnehmbar.

Bundesstraße wegen Rauchs gesperrt

Die Bundesstraße 13 Pontebbana wurde am Mittwochnachmittag wegen des Rauches gesperrt. Der Autoverkehr auf der Achse zwischen Pontebba und Kärnten musste auf die Autobahn A23 ausweichen.

Die Präsidentin der Region Friaul Julisch Venetien, Debora Serracchiani, dankte am Donnerstag Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) für die Hilfe. Kärntenhabe damit bewiesen, „dass die Freundschaft zwischen Friaul und Kärnten konkret ist“.