Bezirksjournale neuerlich in Konkurs

Wie Creditreform und KSV am Freitag mitgeteilt haben, wurde über die Bezirksjournale GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet. Erst im März 2012 wurde Insolvenz angemeldet, damals gab es einen Sanierungsplan.

Ein Konkursverfahren wurde am Freitag am Landesgericht Klagenfurt eröffnet, erklärte Barbara Wiesler vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV) gegenüber der Austria Presse Agentur. Über die Vermögensverhältnisse der Firma war vorerst nichts bekannt.

Weiterführung derzeit unklar

Unklar ist derzeit auch, ob die Bezirksjournale weitergeführt werden. Aus der Geschäftsführung war für den ORF niemand erreichbar. Heribert Lederwasch vom Gläubigerschutzverband Creditreform sagte, wenn nicht noch ein Investor einspringt, sehe er keine realistische Überlebenschance mehr. Den Insolvenzantrag hat die Kärntner Gebietskrankenkasse gestellt.

Die Bezirksjournale hatten erst im vergangenen März ein Konkursverfahren überstanden. Dabei wurde ein Sanierungsplan erarbeitet und auch angenommen. Masseverwalter war damals Rechtsanwalt Kurt Hirn.

Unvereinbarkeit: Masseverwalter abberufen

Zum Masseverwalter wurde erst Rechtsanwalt Hirn bestellt. Weil er aber durch einen Aufsichtsratsposten ein Naheverhältnis zur Gesellschaft hat, wurde er vom Insolvenzrichter Herwig Handl wegen Unvereinbarkeit abberufen. Rechtsanwalt Kurt Hirn ist laut Firmenbuch Aufsichtsrat bei „art galerie 24.com AG“ mit Sitz in Wien. Das Unternehmen steht zu 100 Prozent im Eigentum von Dietmar Wassermann. Wassermann ist nach wie vor als Geschäftsführer der BB & Partner eingetragen. Heribert Lederwasch vom Gläubigerschutzverband Creditreform hatte diese Verbindung kritisiert: „Ich fordere den Insolvenzverwalter auf, zu überlegen, ob nicht eine Unvereinbarkeit vorliegt“, sagte Lederwasch zur APA.

Neuer Masseverwalter ist der Präsident der Kärntner Rechtsanwaltskammer Gernot Murko. Die GmbH befindet sich im Eigentum der BB & Partner Vermögens-und LiegenschaftsgmbH, in deren Eigentum bis vor kurzem auch die „Kärntner Tageszeitung“ (KTZ) stand.

Auch Muttergesellschaft von Konkurs bedroht

Auch die Muttergesellschaft der Bezirksjournale, die BB & Partner ist von einem Konkurs bedroht. Einen Konkursantrag hatte der 25-Prozent-Eigentümer Hansjörg Berger eingebracht. Dieses Verfahren ist allerdings noch nicht eröffnet. Derzeit prüft ein Sachverständiger die Umstände.

Bis Juni war die „Kärntner Tageszeitung“ eine 100-Prozent-Tochter der BB & Partner gewesen. Dann wurde das Blatt vom 75-Prozent-Eigentümer der BB & Partner, Dietmar Wassermann, an die MS 4 Consulting verkauft. Alleineigentümer dieser Gesellschaft ist Martin Staudacher.

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