Vier Kleinschulen müssen schließen

Für 75.000 Kärntner Schüler haben am Freitag die Ferien begonnen. Da es im nächsten Schuljahr 1.000 Pflichtschüler weniger geben wird, werden vier der 339 Schulstandorte geschlossen. Akuten Lehrermangel gibt es an den Höheren Schulen.

Im nächsten Schuljahr wird es im Pflichtschulbereich in Kärnten um 1.033 Schüler weniger geben. Dieser massive Rückgang der Pflichtschüler führt unter anderem dazu, dass fünf Kleinstschulen im Land für immer zu sperren müssen. Die Expositurklassen von Zeltschach, Loibach, Altersberg und Görtschach sind betroffen. Die Schüler werden den Schulen Friesach, Bleiburg und Trebesing zugeteilt.

Die Volksschulen in Einöde, Wachsenberg, Mieger, Radsberg und Kamp werden Expositurklassen (ohne Direktion). Zusammengelegt werden die Direktionen der Hauptschule 1 und 2 in St. Veit sowie der Volksschule 1 und 2 in Völkermarkt.

Kaiser für mehr Ganztagesangebote

Die Schließung sei aus pädagogischen und sozialen Gründen notwendig, sagt LH und Bildungsreferent Peter Kaiser (SPÖ). Es sei fraglich, ob wenige Schüler verschiedener Altersgruppen in einer Klasse pädagogisch sinnvoll seien.

Generell sollen in Kärnten die Schulstrukturen reformiert werden, dafür habe er ein Standortkonzept in Auftrag gegeben, sagt Kaiser. Dadurch soll die Bildungsqualität verbessert und mehr Ganztagesangebote mit verschränktem Unterricht geschaffen werden.

Nachprüfung für 2.000 Schüler

Insgesamt gab es für die Kärntner Schüler heuer 10.000 negative Beurteilungen, vor allem in den Gegenständen Mathematik, Deutsch und Englisch. 2.000 davon müssen im Herbst mit Nachprüfungen ausgebessert werden. Mit nur einem Fünfer im Zeugnis müssen sich die meisten Schülerinnen und Schüler keine Sorgen machen, denn in der Regel können sie problemlos in die nächste Schulstufe aufsteigen.

Höhere Schulen: Lehrermangel

Im Pflichtschulbereich hoffen derzeit 700 Lehrer auf einen Dienstposten in einer Kärntner Schule. Die Chancen sind aber nicht rosig, denn gerade einmal 50 neue Posten werden vergeben.

Im Bereich der höheren Schulen hingegen verzeichnet der Kärntner Landesschulrat ab Herbst keinen Schüler- sondern einen akuten Lehrermangel. Rudolf Altersberger, Präsident des Kärntner Landesschulrats, sprach am Freitag von einer Rekordausschreibung, rund 200 Lehrer fehlen. Besonders gefragt sind Lehrkräfte für die Schulfächer Mathematik, Physik, Chemie, Bewegung und Sport.

Grundsätzlich stellte Altersberger, Präsident des Kärntner Landesschulrates, den Schülern in unserem Land ein gutes Zeugnis aus. Vor allem bei den rund 3.000 Maturanten hätte sich eine Stärke in den Fächern Deutsch und Italienisch gezeigt. 95 Prozent aller Maturanten haben die Reifeprüfung auf Anhieb positiv geschafft. 150 Maturanten müssen nach der Maturareise im Herbst zu einem Nachzipf antreten.