Ebenthal: Streit um Schulstandorte

Zum Schulschluss bangen wieder viele Kleinschulen um ihren Fortbestand. So sollen die Zwergschulen in Mieger und Radsberg in der Gemeinde Ebenthal im Schuljahr 2015/2016 geschlossen werden. Die Schüler sollen nach Gurnitz ausweichen. Nun gibt es Widerstand.

Die Opposition in der SPÖ-Gemeinde will die Schließungen aber nicht akzeptieren. Am Mittwochabend kam es im Ebenthaler Gemeinderat zu einem Streit darüber. Die Oppositionsparteien zogen aus der Sitzung aus, mit dabei war auch ein SPÖ-Gemeinderat.

Slowenisch in Gurnitz keine Alltagssprache mehr

Gemeinderat Johannes Tolmaier (SPÖ) befürchtet Qualitätseinbußen, vor allem im zweisprachigen Unterricht: „Gurnitz ist natürlich auch eine Schule im zweisprachigen Schulgebiet, aber Slowenisch ist dort keine Alltagssprache mehr, sondern nur mehr Unterrichtssprache im zweisprachigen Unterricht.“

Johannes Tolmaier kämpft mit den Oppositionsparteien und den Eltern gegen die Parteilinie des eigenen SPÖ-Bürgermeisters Franz Felsberger. Gemeinsam mit 13 Gemeinderäten der ÖVP, der Liste WIR und den Freiheitlichen, brachte Tolmaier in der Gemeinderatssitzung einen Zusatzantrag ein.

Bestandsgarantie bis 2020 gefordert

In diesem Antrag heißt es, der Gemeinderat möge für beide Schulen eine Bestandsgarantie bis zum Schuljahr 2020 geben. Tolmaier: „Dieser Antrag ist eingebracht worden, allerdings gab es dann eine Sitzungsunterbrechung und der Bürgermeister meinte, das sei nicht rechtens. Darauf sind die Befürworter der Schulstandorte, also die Mehrheit, aus dem Gemeinderat ausgezogen.“

Die Schließung der beiden Schulstandorte Radsberg und Mieger in drei Jahren wurde im Gemeinderat bereits mehrheitlich beschlossen. Basis war ein erstes Gutachten über die Kosten der Sanierung.

Höhe der Sanierungskosten angezweifelt

Streitpunkt in der gestrigen Sitzung waren eben diese Kosten für die Erhaltung der Zwergschulen. Bürgermeister Felsberger bezifferte sie mit 1,2 Millionen Euro. Es könnte aber günstiger gehen, sagen die Oppositionsparteien und zwar angeblich gleich um 400.000 Euro.

Bürgermeister Felsberger wollte in einem Interview zu dieser Differenz nichts sagen. Er wolle sich auf dieses „kindische hin und her“, wie er am Telefon sagte, nicht einlassen. Die Volksschulen in Radsberg und Mieger würden, wie im Gemeinderat beschlossen, Ende des Schuljahres 2015/16 zu sperren. In Gurnitz entstehe ein qualitativ hochwertigeres Schulzentrum, sagte der Bürgermeister.

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