Scheinrechnungen: Ex-Scheuch-Mitarbeiter belastet

Der Medienunternehmer Hansjörg Berger hat am Mittwoch gegenüber einem ehemaligen Mitarbeiter von Ex-LHStv. Uwe Scheuch (jetzt FPÖ) schwere Vorwürfe erhoben. Gegen Berger und den Mitarbeiter wird wegen Scheinrechnungen ermittelt.

Gegen Berger, den Ex-Scheuch-Mitarbeiter und drei weitere Personen wird von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt. Konkret geht es um überhöhte Rechnungen, über die öffentliches Geld aus dem Land gezogen worden sei. So soll ein Schaden von 60.000 Euro entstanden sein - mehr dazu in -Scheinrechnungen: Mehrere Hausdurchsuchungen. Scheuch selbst wird derzeit von der WKStA nicht als Beschuldigter geführt.

Berger: „Mietfahrzeuge und Personal bezahlt“

Berger hat am Mittwoch die Geldflüsse bestätigt. Geht es nach Berger, war der Mitarbeiter von Scheuch erstmals 2007 an ihn herangetreten und hatte ihn aufgefordert, überhöhte Rechnungen an das Büro Scheuch zu stellen. Die Differenz gegenüber dem tatsächlichen Preis wurde dann über verschiedenen Wege abgeschöpft.

In weiterer Folge sind von anderen Unternehmen Rechnungen zu unserer Werbeagentur gekommen. Das ging von Blumenschmuck bis zu Mietfahrzeugen, Personalbereitstellungen und Mieten. Da wurde das erzielte Guthaben abgeschöpft." Bergers Anwalt Hanno Stromberger sagte dazu: „60.000 Euro sind vom Umfeld des Büro Uwe Scheuch lukriert worden.“

Berger: "Hätte sonst Geschäft mit Land verloren

Einerseits soll der Scheuch-Mitarbeiter selbst Honorarnoten gestellt haben, andererseits stellte ein Oberkärntner Unternehmen diverse Rechnungen, sagte Berger. Darüber, wem die Leistungen zugute gekommen sind, könne er nur mutmaßen.

Berger: „Wir befanden uns damals im Landtagswahlkampf 2009“. Mitgemacht habe er, weil er sonst das Inseratengeschäft mit dem Land verloren hätte, begründet Berger. Persönlich habe er sich nicht bereichert sagte Berger.

Kein anderes Büro betroffen

Das Modell mit den überhöhten Rechnungen und dem Bezahlen von Scheinrechnungen sei ausschließlich mit dem Büro Scheuch durchgeführt worden, sagte Berger. Es sei kein Büro eines anderen Regierungsmitglieds betroffen. Aufgeflogen war der Fall nach einer Anzeige im Herbst 2012. „Ich bin nun froh aufzuzeigen, was in diesem Bundesland alles passiert ist“, sagte Berger, der mit den Ermittlungsbehörden nach eigenen Angaben kooperiert.

Es gilt die Unschuldsvermutung für alle Verdächtigen. Der betroffene Ex-Mitarbeiter von Uwe Scheuch war für den ORF bisher nicht erreichbar, sein Anwalt wollte vorerst keine Stellungnahme abgeben. Die WKStA hatte in der Causa am Dienstag mehrere Hausdurchsuchungen vorgenommen. Auf der Suche nach Unterlagen aus dem Büro Scheuchs statteten die Ermittler unter anderem dem Amt der Kärntner Landesregierung einen Besuch ab.

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