Seebühne: Abwracken oder verkaufen

Zur Zukunft der Seebühne sieht das Land nur zwei Möglichkeiten: Abwracken oder verkaufen. Das Land will spätestens mit August 2013 aus dem Leasing-Vertrag aussteigen und prüft, ob es sich ohne einjährige Kündigungsfrist zurückziehen kann.

Die Wörtherseebühne sollte ein Mekka des Sommermusicals werden, es blieben aber nur die im Wörthersee versenkten Millionen des Steuerzahlers. Aus Sicht von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) gibt es nur zwei Möglichkeiten, was damit in Zukunft passieren solle. Sie könne verkauft oder abgewrackt werden. Ein privater Betreiber könne sie erwerben, so Kaiser. Einem unbefristeten Vertrag zufolge ist das Land als Miteigentümer der Messen Gesmbh verpflichtet, die Leasingraten und den Betriebsabgang der Wörtherseebühne zu finanzieren, pro Jahr immerhin 600.000 Euro - mehr dazu in Seebühnen-Gipfel in der Landesregierung.

Die Teilnehmer

Bei den Gesprächen am Montag waren Kulturlandesrat Wolfgang Waldner (ÖVP), Klagenfurts Vizebürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ), die Stadträte Jürgen Pfeiler (SPÖ) und Herbert Taschek (ÖVP) sowie „Starnacht“-Veranstalter Martin Ramusch dabei.

Chancen für vorzeitigen Ausstieg des Landes

Weil die Bespielung anders als im geltenden Vertrag festgelegt, nicht vom Stadttheater Klagenfurt erfolgt und auch keine ausgeglichene Finanzgebarung vorliegt, bestehe laut Kaiser die Chance, dass es Seitens des Landes rasch aus dem Vertrag auszusteigen und auch die Kündigungsfrist von einem Jahr nicht einhalten zu müssen. Die Bühne vom Stadtheater Klagenfurt bespielen zu lassen sei ohne höhere Kosten nicht machbar. Auch die Starnacht sei vertraglich nicht über das Jahr 2013 hinaus an die Seebühne gebunden.

Ausschuss soll Empfehlung aussprechen

Starnacht-Veranstalter Martin Ramusch habe bis jetzt jedenfalls kein Interesse am Kauf der Wörtherseeebühne bekundet, so Kaiser. Eine endgültige Entscheidung zur Zukunft der Seebühne soll in der Sitzung des Wörtherseebühnen-Ausschusses fallen. Dessen Vorsitzender ist Wolfgang Waldner (ÖVP). Er sagte, man werde dort die verschiedenen Optionen diskutieren und eine Empfehlung an die Regierung formulieren. Auch Waldner bekräftigte, dass es aus dem Kulturbudget es kein Geld mehr für die Wörtherseebühne geben solle. Das BZÖ favorisierte am Montag eine Bespielung durch das Stadttheater - mehr dazu in BZÖ: Schonfrist für Regierung zu Ende.

Kritik: Bürgermeister nicht eingeladen

In einer Aussendung kritisierte die Klagenfurter FPK-Klubobfrau Sandra Wassermann, dass weder Bürgermeister Christian Scheider, noch der Präsident der Kärntner Messen und Geschäftsführer der Messen, Albert Gunzer und Erich Hallegger, zu dem Gespräch eingeladen waren. Die geladenen Vertreter der Stadt hätten aber keine Entscheidungsbefugnis.

Seebühne und Starnacht seien zwar unter ganz bestimmten vertraglichen Bedingungen nicht aneinander gebunden, jedoch bestehen Verträge zwischen Stadt, Land und Messe, welche bei einer sofortigen „Versenkung“ der rund 5,4 Millionen-Anlage, wie von der SPÖ propagiert und gefordert, gebrochen werden würden. Ein Vertragsbruch würde eine Klage und Kosten nach sich ziehen, so Wassermann.

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