25.000 Häuser in Gefahrenzonen

In Kärnten stehen rund 25.000 Häuser in einer Hochwasser-Gefahrenzone, meist gebaut vor der Erstellung der Zonenpläne. Wo gebaut werden darf, entscheidet der Bürgermeister einer Gemeinde. Er kann sich theoretisch auch über den Gefahrenzonenplan hinwegsetzen.

Die Gefahrenzonen werden in rote, gelb-rote und gelbe Zonen eingeteilt. In Kärnten stehen rund 25.000 Häuser in einer der drei Gefahrenzonen. Lediglich in den blauen Zonen am Flächenwidmungsplan darf unbedarft gebaut werden, sagt Stephan Schober von der Umweltabteilung des Landes, zuständig für die Gefahrenzonenplanung im Land Kärnten. Die betroffenen Häuser wurden vor der Erstellung der Gefahrenzonenpläne gebaut. Vor allem in den 1970-er Jahren entstanden viele Gebäude, damals waren die Gefahrenzonenpläne erst im Entstehen.

Der Bürgermeister entscheidet

Welche Gebiete Gefahrenzonen sind, wird vom Bund und der Wildbachverbauung festgelegt. Die Entscheidung, wo gebaut werden darf, trifft allerdings einzig und allein der Bürgermeister einer Gemeinde. Er kann sich theoretisch auch über den Gefahrenzonenplan hinwegsetzen, sagt Stephan Schober.

In Kärnten sind nur 25 Prozent der Landesfläche als Dauersiedlungsraum ausgewiesen, in anderen Bundesländern, wie Tirol, noch weniger. Dadurch sei der Druck auf die Bürgermeister von Bürgern und Firmen österreichweit sehr hoch, meint Andreas Pichler vom Umweltministerium in Wien: „Der Bebauungsdruck ist in manchen Gemeinden ist so groß, dass es dem einen oder anderen Bürgermeister sinnvoll erscheint, auch in gefährdete Gebiete bauen zu lassen.“

Gemeinde droht Verurteilung

Der Bürgermeister muss für die Bewilligung aber gerade stehen, sagt Stephan Schober. Deswegen sei jeder Bürgermeister gut beraten, gerade Neuwidmungen nicht in Gefahrenzonen zuzulassen. Es gebe bereits einige verurteilte Gemeinden. Deshalb würde sich heutzutage kein Bürgermeister mehr trauen, Bauprojekte in Gefahrenzonen zu genehmigen.

Zonenplan im Internet

Ob sich ein Baugrund oder ein schon bestehendes Haus in einer Gefahrenzone befindet, ist online im Kärnten-Atlas ersichtlich. Wenn sich ein bestehendes Haus in einer Gefahrenzone befindet, empfiehlt der Experte, den Eigenschutz entsprechend zu erhöhen.

Links: