UVP für Biomassekraftwerk gefordert

Der Widerstand gegen das in Klagenfurt geplante Biomassekraftwerk wächst weiter. Bürgerinitiativen protestieren dagegen, dass neben Wärme auch Strom erzeugt wird und fordern eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP).

Ursprünglich war für Klagenfurt ein Gasdampfkraftwerk geplant, dann entschied man sich vor rund einem jahr doch für ein Biomasse-Kraftwerk. Erst am Freitag gab es Kritik von der Kärntner Holzindustrie, diese spricht sich für St. Veit als Standort aus und befürchtet den Verlust von Arbeitsplätzen – mehr dazu in Biomassewerk: Nun Standortdiskussion. Für die Fernwärmeerzeugung gebe es in Kärnten ausreichend Biomasse, nicht aber für die Stromerzeugung, hieß es.

Am Sonntag kam auch Kritik von den „Bürgerinitiativen Energiewende Klagenfurt“. Sie fordern, dass das Land im Rahmen einer UVP über die Genehmigung entscheidet und nicht der Magistrat Klagenfurt. Eine UVP sei auch nötig, da die am „Magna-Gelände“ geplante Anlage im räumlichen Zusammenhang mit den Kesselanlagen der Fernwärmeversorgung stehe und damit die Grenzwerte für eine UVP überschritten würden.

Bürgerinitiative will Land einschalten

Diese Forderung sei von Bürgermeister Christian Scheider (FPK) und der RZ-Gruppe abgelehnt worden. Scheider sei aber wegen seiner Doppelfunktion - Organ des Auftraggebers und gleichzeitig Behörde - befangen. Die Bürgerinitiativen wollen sich nun mit ihrer Forderung nach einer UVP an das Land wenden.

Der Standort fernab des Fernwärme-Leitungsnetzes würde zudem hohe Kosten für die Fernwärme-Leitung verursachen, die Leitungsverluste seien ökologisch und ökonomisch nicht zu verantworten, so die Bürgerinitiativen. Das für die Stromerzeugung ausgelegte Biomasse-Kraftwerk würde außerdem die Umwelt in vielerlei Hinsicht beeinträchtigen, etwa durch Abgase, Schwerverkehr und einen möglichen Bahnanschluss.

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