„Grüne“ Energie in 3.000 Ämtern
Initiiert wurde der Masterplan von den Grünen, in einem Jahr soll er fertig erarbeitet sein. 800 bis 900 Millionen Euro werden in Kärnten pro Jahr für fossile Energie ausgegeben, rechnet der Grüne Landesrat Rolf Holub vor. Geld, das in Kärnten bleiben könnte. Der „Energie-Masterplan“ der Grünen ist auf vier Säulen aufgebaut: Einsparen, Bewusstseinsbildung auch in den Betrieben, Produktion Erneuerbarer Energie und Schaffung von Arbeitsplätzen.
Der Anfang soll bei den rund 3.000 öffentlichen Gebäuden in Kärnten gemacht werden. Zum Beispiel könnten in den Ämtern Gas-, Strom- oder Ölheizungen durch effizientere Energieformen ersetzt werden, so Holub. Dadurch könnten pro Jahr, pro Gebäude 5.000 Euro eingespart werden, sagen die Grünen.
„Energiearmut“ soll beendet werden
Die Grüne Klubobfrau im Landtag, Barbara Lesjak, will mit dem Masterplan auch erreichen, dass Energie, beispielsweise für das Heizen, für jeden Kärntner leistbar wird. Lesjak: „Es soll für niemanden ein Problem mehr sein, sich die Heizkosten zu leisten.“ Die „Energiearmut“ sei in Kärnten weit verbreitet, weil die Armutsquote generell hoch sein. Als Gegenmaßnahme soll es eine „Mindestsicherung neu“ geben, die zugleich auch eine Wohnbeihilfe sein soll. Schon jetzt sind Mindestsicherungsbezieher von der Netzgebühr für Strom befreit, das würden aber viele nicht wissen.
Langzeitarbeitslose als Energieberater
Der Masterplan soll auch Arbeitsplätze schaffen. So sollen Langzeitarbeitslose zu Energieberatern ausgebildet werden, die in den Haushalten nach „Energiefressern“ suchen und so beim Sparen helfen. An dem Masterplan soll jeder Kärntner und jede Kärntnerin mitarbeiten können. Mit Hilfe der Gemeinden soll jeder Bürger die Möglichkeit haben, seine Ideen einzubringen, wie Kärnten unabhängig von fossiler Energie wird. In einem Jahr soll der Plan fertig sein.
Im Landtag wird es am Donnerstag den Startschuss für den Energie-Masterplan geben, im zuständigen Ausschuss waren bereits alle Parteien dafür. Die Grünen streben weiterhin auch einen „Energiewendefonds“ an, bestückt mit Geldern aus dem Zukunftsfonds und aus der Kelag-Dividende. Hier müssen die anderen Parteien aber noch überzeugt werden.
Links:
- Regierung befasste sich mit Zukunftsfonds (kaernten.ORF.at, 7.5.2013)
- Holub will eneregieunabhängiges Kärnten (kaernten.ORF.at, 3.5.2013)
- Streitkultur: Holub will öffentlichen Verkehr ausbauen (kaernten.ORF.at, 30.4.2013)