KABEG: Wird es eng für Manegold?

Am Dienstag tagt zum ersten Mal nach der Landtagswahl der Aufsichtsrat der Krankenanstalten Betriebsgesellschaft in seiner neuen Besetzung. Die Sitzung könnte für die umstrittene KABEG-Chefin Ines Manegold zur Nagelprobe werden.

Die politischen Vertreter im Aufsichtsrat stellen am Dienstag womöglich die Vertrauensfrage. Denn seit der Einsetzung von Manegold im März 2010 sorgten viele Vorgänge innerhalb der KABEG für Kritik. Es könnte schon in der konstituierenden Sitzung des neuen Aufsichtsrates eng für KABEG-Chefin Manegold werden.

Prettner will Ära Manegold „tabulos aufarbeiten“

So hat Landeshauptmannstellvertreterin und Gesundheitsreferentin Beate Prettner von der SPÖ angekündigt, die Ära Mangeold „tabulos aufarbeiten“ zu wollen. Unter anderem stehen fragwürdige Personalentscheidungen zur Debatte, die dem Land und schlussendlich dem Steuerzahler viel Geld kosteten - etwa der Fall Thomas Koperna. Der frühere Leiter einer Stabsstelle in der Kabeg wurde von Manegold im August 2011 wegen einer angeblichen Dienstverweigerung fristlos entlassen. Koperna klagte und gewann - neben der Wiedereinstellung musste die Kabeg mehr als 350.000 Euro bezahlen - mehr dazu: Koperna kehrt in die KABEG zurück.

Hohe Kosten bei Wetzlinger-Abgang

An die 100.000 Euro kostete der Abgang des früheren LKH-Betriebsdirektors Herwig Wetzlinger, auch seine Stellvertreterin Claudia Scharm-Groicher musste den Sessel auf Kosten des Steuerzahlers räumen - mehr dazu: KABEG: Auch Wetzlinger rehabilitiert

„Wohlfühlmanager“ - nicht rechtskonform beschäftigt

Für Kritik sorgte auch die Installation eines sogenannten „Wohlfühlmanagers“. Dieser wurde von Manegold freiberuflich beschäftigt - laut Finanzpolizei nicht rechtskonform - mehr dazu: Kritik an neuem „Wohlfühlmanager“.

Ausgang der „Spitzelaffäre“ entscheidend?

Last but not least gab es auch noch die Spitzelaffäre: Manegold wird vorgeworfen, eine Ärztebetriebsversammlung bespitzeln lassen zu haben. Die Kabeg-Chefin hat die Anschuldigungen bisher vehement bestritten. Nun muss sie am 22. Mai vor dem Zivilgericht aussagen. Die Entscheidung des Gerichtes dürfte wohl auch über einen weiteren Verbleib vom Manegold in der Kabeg entscheiden - mehr dazu: Spitzelaffäre: ÄK gegen Vergleich.

Ob in der konstituierenden Aufsichtsratssitzung die Vertrauensfrage gegen Manegold gestellt wird, könne aus rechtlichen Gründen vor der Sitzung noch nicht gesagt werden, so Gesundheitrsreferentin Prettner. „Aber was ich auch im Vorfeld schon kundgetan habe ist, dass das Thema Rechtsangelegenheit der Personalentscheidungen ganz sicher Thema der Aufsichtsratssitzung wird. Das weitere wird sich im Verlauf der Sitzung zeigen.“

Hohe Rechts- und Beratungskosten

Geprüft wird die KABEG derzeit auch vom Landesrechnungshof. Hier geht es um Rechts- und Beratungskosten von mehreren hunderttausend Euro - das Geld soll hier für keine nachhaltigen Leistungen ausgegeben worden sein, so die Kritik. Neben dem Prüfauftrag vom Kärntner Landtag werden noch weitere, dazugehörige Gebarungen geprüft, bestätigte am Montag der Landesrechnungshof.

KABEG-Chefin Ines Manegold war für ein Interview vorerst nicht erreichbar.

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