Kritik an neuem „Wohlfühlmanager“

Ein „Wohlfühlmanager“ soll in den Landesspitälern das Wohlbefinden von Patienten und Mitarbeitern steigern. Von der Ärztekammer und Betriebsrat gibt es dazu Kritik: Mehr Personal würde eher zum „Wohlfühlen“ beitragen, wird argumentiert.

Der deutsche „Wohlfühlmanager“ Gunnar Melde wurde von KABEG-Chefin Ines Manegold engagiert. Derzeit lernt er die fünf Häuser der Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft kennen, über die künftige Tätigkeit des Wohlfühlmanagers ist deswegen noch nichts bekannt. Auf seiner Internetseite präsentiert sich der 36-Jährige als Tanzberater und Benimm-Lehrer. Persönlich kennen ihn erst sehr wenige seiner neuen Kollegen.

Betriebsrat: Derzeit die falsche Priorität

Der neue Posten stößt allerdings auf Kritik. In der jüngsten Ausgabe der Ärztezeitung kritisiert die Ärztekammer auf einer ganzen Seite den neu geschaffenen Managerposten. Mehr medizinisches und mehr Pflege-Personal wäre sinnvoller, heißt es da.

Auch der Zentralbetriebsratsvorsitzende Arnold Auer meint, angesichts der derzeitigen budgetären Lage seien ihm ein weiterer Arzt oder zwei weitere Schwestern lieber, als ein Wohlfühlmanager. Die Schaffung von „Wohlfühloasen“ sei derzeit die falsche Priorität in den Krankenhäusern des Landes.

Heftige SPÖ-Kritik

Scharfe Kritik übt die Gesundheitssprecherin der SPÖ-Kärnten, Ines Obex-Mischitz an KABEG-Chefin Ines Manegold für die Anstellung eines Wohlfühlberaters. „Was die von Scheuch und Manegold bis über die Belastungsgrenzen getriebenen Spitalsmitarbeiterinnen und –mitarbeiter brauchen sind entsprechende Rahmenbedingungen und eine Aufstockung des Personals aber keinen auf überdimensionalen Gummienten reitenden Tanzlehrer“, machte Obex-Mischitz deutlich.

Es sei geradezu eine Verhöhnung der Ärzte, Schwestern und Pfleger, wenn ein Animateur aus Deutschland für viel Geld mit wenig humorvollen Einlagen von der Scheuch-Manegoldschen Chaospolitik ablenken soll.

Obex-Mischitz weiter: „Dass Manegold eine von Kurt Scheuch gut geheißene „Erfolgsprämie“ von 20.000 Euro für solche Aktionen bekommen soll, ist ein Skandal, der die beiden Totengräber unseres über Jahrzehnte hinweg zu einem der besten der Welt aufgebauten Gesundheitssystem vor Scham dunkelrot anlaufen lassen müsste“, schließt Obex-Mischitz.

Mehr zum Thema: