Neuer Impfstoff gegen Borreliose

Einem Team aus österreichischen und internationalen Forschern ist ein entscheidender Forschungserfolg gelungen: Sie haben einen Impfstoff gegen die gefürchtete Borreliose-Erkrankung entwickelt, die von Zecken übertragen wird.

Im Gegensatz zur Gehirnhautentzündung FSME gab es gegen die viel häufiger auftretende Borreliose bisher keine Schutzimpfung. Dabei trägt mindestens jede fünfte Zecke in Kärnten Borreliose-Erreger im Darm. Bei einem Stich werden die Bakterien nach einiger Zeit auf den Menschen übertragen. Die Erkrankung kann alle Organe befallen und bleibende Schäden wie Lähmungen hinterlassen. Am häufigsten sind der Sehnerv, Nerven in Händen und Füßen, sowie die Gesichtsnerven betroffen. Ein weiteres Symptom sind springende Gelenkschmerzen mit Schwellungen und extreme Muskelschmerzen, aber auch Entzündungen im Gehirn können auftreten.

Zu spät erkannt, gibt es keine Heilung

Oft wird die Borreliose zu spät erkannt und kann dann auch nicht mit langen Antibiotikabehandlungen geheilt werden. Denn den berühmten roten Kreis nach einer Infektion bekommen nur 30 bis 50 Prozent der Betroffenen. Mindestens 16.000 Menschen in Österreich erkranken jedes Jahr neu. Experten die sich intensiv mit der Krankheit beschäftigen, sprechen von deutlich mehr Neuerkrankungen.

Die Zecke wird „mitgeimpft“

Die neue Impfung soll die Borrelien unschädlich machen, so Markus Müller von der Medizinischen Universität Wien. „Der Geimpfte entwickelt in Reaktion auf die Impfung Antikörper. Das Besondere daran ist, dass die Zecke mitgeimpft wird: während ihrer Blutmahlzeit nimmt sie aus dem Blut des Geimpften diese Antikörper auf. Diese führen dazu, dass die Bakterien auch in der Zecke neutralisiert werden.“

Impfstoff soll in drei Jahren marktreif sein

Klinische Tests haben die Wirkung des Impfstoffs nachgewiesen. In etwa drei Jahren, so die Experten, könnte er auf dem Markt sein. Borreliose tritt deutlich häufiger auf als die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME), gegen die es eine Schutzimpfung gibt. Problem bei der Borreliose: Auch nach einer durchgemachten Infektion mit den Bakterien ist man nicht immun. Hier könnte die Schutzimpfung helfen - auch wenn Borrelien von anderen Insekten übertragen werden.

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