Heizen für viele unerschwinglich

Immer mehr Menschen können sich das Heizen nicht mehr leisten, der lange Winter macht die Situation noch schwieriger: der Verbrauch ist um bis zu 15 Prozent gestiegen. Die Kosten für Schneeräumung und Winterdienste sorgen auch bei den Gemeinden für leere Kassen.

Die kalte Witterung setzt den Menschen finanziell zu. Das merken vor allem Hilfsorganisationen. So haben etwa bei der Volkshilfe in den letzten Monaten um 25 Prozent mehr Menschen als im Vorjahr um Hilfe angesucht, sagt Geschäftsführer Hermann Riepl.

„Die Anzahl der Unterstützungsansuchen in letzter Zeit dramatisch angestiegen, die kalte Witterung tut ihr übrigens dazu: die Energiekosten steigen nicht nur, sie ziehen sich auch in die Länge. In Kärnten sind 17 Prozent der Menschen armutsgefährdet. 90.000 Menschen haben ein sehr geringes Einkommen, und können damit kaum die Leistungen für das Wohnen bestreiten.“

Große Nachfrage nach Heizöl

Im Schnitt ist der Energieverbrauch um zehn bis 15 Prozent gestiegen. Die Nachfrage nach Heizöl etwa ist groß, sagt Mineralölhändler Gernot Bildstein. „Die Problematik ist, dass sehr viele Kunden übersehen, dass ihre Tanks aufgrund des langen Winters leer sind. Wir sollten sehr viele Kunden gleichzeitig beliefern. Zusätzlich erschwerend ist die Tauwetterbeschränkung, die es uns nicht erlaubt, die Kunden mit großen Fahrzeugen zu beliefern. In das kleine Fahrzeug gehen 2.500 Liter hinein, in den Zweiachsern sind 12.000 Liter drin. Das heißt, wir können bei einer Fahrt drei bis vier Kunden bedienen, mit dem kleinen Fahrzeug sind es maximal zwei.“

Zu langen Wartezeiten komme es dennoch nicht, versichern die Händler. Man habe Extraschichten eingelegt. Der Liter Heizöl kostet derzeit um die 95 Cent.

Doppelte Menge Streusalz verbraucht

Der lange Winter hat auch die Gemeindekassen geleert. In Klagenfurt etwa haben sich die Kosten für die Schneeräumung und den Winterdienst im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Auch die Asfinag hat bis jetzt allein für Kärntens Autobahnen 14.500 Tonnen Streusalz benötigt – die doppelte Menge, sagt Regionalleiter Hannes Zausnig. „Wir haben heuer Kosten von 5,4 Millionen Euro allein für den Winterdienst, voriges Jahr waren es vier Millionen – eine deutliche Erhöhung also.“

In diesem Winter haben die 41 Räum- und Streufahrzeuge der Asfinag in unserem Bundesland 500 000 Kilometer zurückgelegt. Sie haben also zwölf Mal die Erde umrundet.

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