FPK-Krisensitzung mit Unterbrechung

Seit Montagfrüh berät die FPK in einer Krisensitzung ihre Zukunft, nach einer Unterbrechung wird wohl bis zum Abend weiterverhandelt. Strittigster Punkt ist, ob Gerhard Dörfler, Harald Dobernig und Hannes Anton auf ihre Landtagsmandate verzichten werden.

In den blauen Klubräumen im Landtag sollen die Entscheidungen über die künftige Besetzung der sechs bei der Landtagswahl errungenen Mandate im Landesparlament fallen, auch Parteiausschlüsse stehen im Raum. Dörfler, Dobernig und Anton hatten sich bis zuletzt geweigert, wie von Neo-Parteichef Christian Ragger gefordert auf ihre Mandate zu verzichten - mehr dazu in FPK: Zerreißprobe am Montag. Von Dörfler, Dobernig und Anton fehlte am Montag zu Sitzungsbeginn jede Spur.

Ragger FPK Krisensitzung Parteivorstand

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Neo-Parteichef Christian Ragger auf dem Weg in die Vorstandssitzung der FPK

Im Raum steht auch, dass es bei der Sitzung zu Parteiausschlüssen kommt. Dörfler hatte mehrfach öffentlich betont, auch gegen den Willen der Parteiführung sein Landtagsmandat anzunehmen. Die Gespräche mit Dobernig seien erfolgversprechend, Anton sei nicht zu erreichen, hieß es im Vorfeld der Sitzung aus Parteikreisen.

Sitzungsunterbrechung für weitere „Verhandlungen“

Gegen 10.00 Uhr wurde die Vorstandssitzung unterbrochen, die Funktionäre verließen den Landtagsklub. Ragger sagte zu den wartenden Journalisten: „Ich gehe jetzt in Verhandlungen.“ Was genau er damit meinte, sagte er nicht. Es wurde angenommen, dass sich Ragger mit Dörfler, Dobernig und bzw. oder Anton treffen werde. Die Sitzung wurde gegen 12.30 Uhr fortgesetzt. Kurz zuvor sagte Ragger: „Wir sind auf einem guten Weg zu einer geschlossenen Partei.“

Kurt Scheuch FPK Krisensitzung Parteivorstand

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Ex-Parteichef Kurt Scheuch - wieder wie früher mit Halstuch statt Krawatte

Am Vormittag einigte man sich in der Sitzung darauf, dass am 28. März die konstituierende Sitzung des neuen Landtages durchgeführt wird. Diese muss noch vom Präsidenten des alten Landtags, Josef Lobnig (FPK), einberufen werden. Der Landtagspräsident werde das jetzt in Auftrag geben und der Präsidiale am Donnerstag vorschlagen, so Ragger. Man werde die Sitzung auch nicht blockieren, betonte er.

Für FPK geht es um den Klubstatus

Zumindest einer der drei Politiker soll wohl noch dazu bewogen werden, auf sein Direktmandat für den Landtag zu verzichten. Damit würden der FPK vier Mandate gehören und sie ihren Klubstatus, ihre Klubräume im Landtag und auch mehr Förderung behalten.

Im Landtag scheint man sich jedenfalls auf alle Eventualitäten vorzubereiten: Die Freiheitlichen verlieren infolge des blauen Wahldesasters nicht nur elf ihrer vormals 17 Landtagssitze, auch ihre derzeit großzügig bemessenen Klubräume werden schrumpfen. Während in den Klubräumen der FPK der Parteivorstand seine Krisensitzung abhielt, war Landtagsdirektor Robert Weiß bereits mit einer Gruppe von Architekten und Planern unterwegs, um die neue Aufteilung der Klubräumlichkeiten zu besprechen. Kurz nachdem Ragger eingetroffen war, nahmen die Planer den Eingang zu den blauen Räumlichkeiten in Augenschein und nahmen die Maße des Schilds „Freiheitlicher Landtagsklub in Kärnten“.

Sitzung dürfte bis zum Abend dauern

Ob noch am Montag eine Entscheidung über die Zukunft der FPK fallen wird, war vorerst offen. Ragger meinte gegen Mittag, noch sei nichts fix, aber: „Sie werden heute noch ein Ergebnis erhalten.“ Ein Ergebnis wird nicht vor dem Abend erwartet.

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