Offner erhält Zuschlag für GriffnerHaus

Am Mittwochvormittag hat im Fall der insolventen Fertighausfirma GriffnerHaus am Landesgericht Klagenfurt eine Bieterversammlung stattgefunden. Das Unternehmen Offner/Niedersüß bekam den - vorläufigen - Zuschlag. Ein weiterer Bieter bekam eine Frist bis Donnerstag.

Bei der Belegschaft des Fertighausherstellers Griffner-Haus macht sich vorsichtiger Optimismus breit - fix ist allerdings noch nichts. Fast alle 240 Mitarbeiter strömten Mittwochnachmittag zur Betriebsversammlung in die Firmenzentrale in Griffen. Der Masseverwalter und der mögliche neue Eigentümer informierten die Belegschaft darüber, wie es mit Griffner weitergeht.

Drei Bieter waren an einer Übernahme des Fertighausherstellers interessiert. Es handelt sich um den Wiener Unternehmer Günter Kerbler und das Kärntner Familienunternehmen Offner/Niedersüß, sowie ein ausländisches Unternehmen, über das es keine weiteren Informationen gab.

Offner/Niedersüß mit fünf Millionen im Rennen

Den - vorläufigen - Zuschlag erhielt schließlich nach Auskunft von Masseverwalter Gerhard Brandl das Unternehmen Offner: „Die Niedersüß-Gruppe hat fünf Mio. Euro netto geboten. Es besteht die Möglichkeit, dass bis nächsten Donnerstag 12.00 Uhr 7,5 Mio. Euro von einer dritten Bietergruppe kommen. Sie konnte ihr Angebot nicht durch Sicherheiten unterlegen. Wenn das Geld bis dahin bei der Masserverwaltung einlangen sollte, bekommt diese Gruppe den Zuschlag. Damit kann man aber vom Gefühl her nicht rechnen.“ Bei diesem Bieter handle es sich laut Brandl um Thomas Lenzinger, der bisher 70-Prozent-Eigentümer von GriffnerHaus war.

Der endgültige Käufer stehe also erst nach Ablauf dieser Frist fest, dann werde es eine weitere Betriebsversammlung geben. Ab 4. März sollte der Betrieb bei Griffner voll weitergehen, so Brandl.

Bekannt von Imo- und OBI-Märkten

Das traditionsreiche Unternehmen Offner/Niedersüß aus Wolfsberg wurde durch den Aufbau der Imo- und OBI-Baumärkte bekannt, nun will die Firma in Kooperation mit dem ehemaligen Griffner-Haus-Vorstand Stefan Jausz bei dessen Ex-Firma einsteigen. Es werde eine Kärntner Lösung angestrebt, hieß es in einer Aussendung. Man wolle sich wieder auf die Kernkompetenzen von GriffnerHaus konzentrieren, nämlich leistbare Design-Ökohäuser in Österreich und im angrenzenden Alpenraum.

Kreditorenverband: aus Gläubigersicht ein guter Tag

Arno Ruckhofer vom Alpenländischen Kreditorenverband sagte, aus Gläubigersicht sei es ein guter Tag: „Es ist ein schöner Erfolg erzielt worden, vor allem für die Gläubiger. Es soll so sein, dass die Übergabe des Betriebes in zehn Tagen erfolgt. Die Dienstnehmer werden ihren Austritt erklären, aber die meisten werden in der neuen Firma wieder arbeiten können.“

Links: