Agrarförderung: Grüne warnen vor Umstellung

Die Grünen warnen vor einer Umstellung der Agrarförderungen, wie sie Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakowich (ÖVP) plant. Nach Berechnungen der Grünen würden den Kärntner Bauern in den nächsten Jahren Förderungen in Höhe von 70 Millionen Euro entgehen.

In der neuen Eu-Förderperiode von 2014 bis 2020 werden die Direktzahlungen an die bäuerlichen Betriebe auf ein neues Regionalmodell umgestellt. Das sieht einen einheitlichen Fördersatz von Acker- und Grünland vor.

Johann: Kürzung von 75 Prozent

Landwirtschaftsminister Berlakowich habe aber andere Pläne, sagte Michael Johann von den Kärntner Grünen. „Nun liegt ein neues Modell vor, dass bei der Förderung von extensivem Grünland eine Kürzung von 75 Prozent vorsieht. Das sind vor allem Hutweiden, Wiesen und Almen.“

So würden die Kärntner Bauern statt 58 Millionen Euro an Förderungen nur noch 48 Millionen jährlich erhalten. In der gesamten Förderperiode wären das rund 70 Millionen Euro, rechneten die Grünen am Dienstag vor. Die Grünen sehen durch das Berlakovich-Modell die Kärntner Almbauern massiv in ihrer Existenz gefährdet. Bei einer Durchnittsgröße von 37 Hektar würde pro Alm ein jährlicher Verlust von rund 6.600 Euro drohen, sagte der Biobauer Stefan Merkac.

ÖVP-Landesrat Waldner: Verhandlungen laufen noch

Agrarlandesrat Wolfgang Waldner (ÖVP) konterte am Dienstag und verwies auf laufende Verhandlungen: „Die Grünen müssen hellseherische Fähigkeiten haben. Die Endverhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Das heißt, man kann noch gar nicht wissen, wie es ausgeht. Man kann noch gar nicht sagen, wie viel für Österreich übrig bleiben wird und wie das auf die Bundesländer aufgeteilt wird.“