Jeder fünfte Arbeitslose aus Baubranche

Das Winterwetter und die schwache Konjunktur haben die Arbeitslosenzahlen im Jänner nach oben schnellen lassen. Österreichweit und in Kärnten stieg die Arbeitslosigkeit um 6,4 Prozent. Jeder fünfte Arbeitslose kommt aus der Baubranche.

Im Jänner waren österreichweit 338.421 Menschen ohne Job, das sind um 6,4 Prozent mehr als im Jänner 2012 - mehr dazu in 6,9 Prozent mehr Arbeitslose (oesterreich.ORF.at). Mit der Zahl der Schulungsteilnehmer stieg die Zahl der Arbeitslosen um 6,9 Prozent. In Kärnten betrug der Anstieg der Arbeitslosigkeit 6,4 Prozent (ohne Schulungen; 6,2 Prozent ohne Schulungen), insgesamt waren im Jänner 30.000 Menschen arbeitslos.

AMS: Wirtschaftsmotor läuft

Mit der Zunahme sei nach dem konjunkturschwachen letztem halben Jahr zu rechnen gewesen, sagt der Leiter des Arbeitsmarktservice-Kärnten, Franz Zewell.

Anlass zu Optimismus würden hingegen die Beschäftigungszahlen geben. Bei knapp über 30.000 Arbeitslosen gibt es in Kärnten rund 195.000 Beschäftigte. Zewell: „Für Kärnten bedeutet dass, das der Wirtschaftsmotor läuft.“ Im Vergleich zur Zeit vor der Wirtschaftskrise ab 2008 liege man bei den Beschäftigten nur mehr ein Prozent zurück, in Zahlen sind das 1.319.

„Der Wirtschaftsmotor läuft durchaus, es reicht aber nicht aus, um die Arbeitslosigkeit zu senken“, sagt Zewell. Für heuer müsse daher noch durchschnittlich mit einer Zunahme von 600 Arbeitslosen gerechnet werden.

ÖGB: Situation für Bauarbeiter dramatisch

Auch in Kärnten kommt jeder fünfte Arbeitslose aus der Baubranche. Die Gewerkschaft Bau-Holz schlug deswegen am Freitag Alarm. Die Situation sei für Bauarbeiter in Kärnten dramatisch. Die Arbeitslosenzahlen am Bau seien gleich hoch wie im Krisenwinter 2009/2010, die Zahl der arbeitslosen Bau- und Holzarbeiter sei auf 9.294 gestiegen.

Alleine die fünf Insolvenzen, die in den letzten zwei Monaten angemeldet wurden, würden insgesamt 430 Bauarbeiter betreffen, sagt Alois Peer, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft. Teilweise würden sie seit September keinen Lohn erhalten.

Kritik an Subvention des Landes

Kritik gibt es von der Gewerkschaft am Land. Manche Betroffenen, so wie jene der Firma GriffnerHaus, würden Subventionen vom Land erhalten, andere wiederum nicht. Zudem müsse das Geld dem Land wieder zurückbezahlt werden, so Peer.

Die Gewerkschaft fordert Politik und Sozialpartner zum Handeln auf. Zum Beispiel müssten öffentliche Bauaufträge vorgezogen werden und Wohnbauförderung und Vignettenmaut zweckgebunden werden. Zudem sollten Wohnbaugenossenschaften den Bau von bereits in Planung befindlichen Projekten ehest möglich.

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