Lawinenabgang: selbst ausgelöst

In Obergail im Lesachtal sind am Freitagnachmittag drei Personen bei einem Lawinenabgang getötet worden, alle drei Mitglieder der Bergrettung. Ermittlungen ergaben, dass die drei Verunglückten die Lawine selbst ausgelöst haben dürften.

Die drei Tourengeher waren privat im Bereich des Mittagskofels auf einer Seehöhe von 2.250 Meter Seehöhe unterwegs, als sie von der Lawine erfasst wurden. Bei den Opfern handelt es sich um ein Paar, einen 50 Jahre alten Mann und seine 41 Jahre alte Frau, und um einen 54 Jahre alten Mann, er war Ortsstellenleiter der Bergrettung. Auch das Ehepaar war bei der Bergrettung dabei, es hinterlässt zwei kleine Kinder und einen Bauernhof.

Kommission: Verunglückt lösten Lawine aus

Am Samstagvormittag begannen die Ermittlungen zur Unglücksursache. Die Erhebungen durch eine Kommission der AEG Hermagor, Zivilbergführern, dem Landesleiter der Kärntner Bergrettung und des Ausbildungsleiters Alpin ergaben, dass kein Fremdverschulden festgestellt werden konnte. Die Tourengeher hatten das Schneebrett offensichtlich selbst ausgelöst. Die Lawine war 100 Meter breit und 400 Meter lang, so der Leiter der Bergrettung, Otmar Striednig.

Der ums Leben gekommene Leiter der Bergrettung war erfahren, kannte das Gebiet wie seine Westentasche. Bei dieser Lawinenwarnstufe begab es sich mit seinen Begleitern in Lebensgefahr. Laut Striednig habe er eine Fehlentscheidung getroffen, die alle mit dem Leben bezahlten.

Großeinsatz der Rettungskräfte

Die Bergung der Opfer dauerte am Freitag bis in die Abendstunden. 40 Mitglieder der Bergrettung, Feuerwehr und Polizei waren im Einsatz. Insgesamt beteiligten sich auch drei Hubschrauber-Mannschaften an der Suche. Für die Helfer war es nicht nur ein Kräfte raubender, sondern auch äußerst belastender Einsatz. Sie alle kannten natürlich die drei Verunglückten, die verunglückte Frau war das einzige weibliche Mitglied bei der Lesachtaler Bergrettung.

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