2012 - Siebent wärmstes Jahr seit 1768

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik zieht Bilanz über das Wettergeschehen 2012: das Jahr war ungewöhnlich warm und fiel in Kärnten mit plus 29 Prozent Niederschlag auch besonders nass aus.

2012 war österreichweit das siebent wärmste Jahr seit 1768, mit einer Abweichung zum vieljährigen Mittel von plus 1,0 Grad Celsius. Der Trend zu immer höheren Temperaturen werde durch die klimatologische Bilanz des Jahres 2012 bestätigt, so die ZAMG. Klimatologe Alexander Orlik: „Den größten Beitrag zu diesem Ergebnis lieferten März, Juni, August und November, die um 2,0 bis 2,8 Grad Celsius wärmer als ihre vieljährigen Monatsmittel waren. Deutlich zu kühl war nur der Februar. Er war mit einer Abweichung von minus 3,8 Grad Celsius der kälteste Februar seit 1986.“

In Dellach im Drautal und Feistritz ob Bleiburg war es um 1,6 Grad Celsius bzw. 1,7 Grad Celsius wärmer als das vieljährige Mittel* .

* Die Bezeichnung „vieljähriges Mittel“ betrifft die Klimaperiode 1971-2000, bei der Sonnenscheindauer den Zeitraum 1991-2010.

Statistische Daten für Kärnten

  • Niederschlagsabweichung plus 29 Prozent, Temperaturabweichung plus 1,2 Grad Celsius, Abweichung der Sonnenscheindauer plus 9,0 Prozent
  • Jahreshöchstwert 36,2° Grad Celsius in Ferlach (459 m) am 1. Juli, Jahrestiefstwert minus 23,1 Grad Celsius auf der Villacher Alpe (2164 m) am 3. Februar und minus 20,5 Grad Celsius in Mallnitz (1196 m) am 3. Februar
  • Höchstes Jahresmittel der Lufttemperatur 9,8 Grad Celsius in Pörtschach
  • Höchste 24 Stunden Niederschlagssumme 125 mm am 11. November in Kötschach-Mauthen
  • Höchste Jahresniederschlagssumme 2370 mm Loiblpass (Abw. plus 10 Prozent). Höchste Sonnenscheindauer: 2.395 Stunden auf der Kanzelhöhe (Abw. plus 22 Prozent)
Jahr 2012: Abweichung der Temperatur vom vieljährigen Mittel 1971-2000

ZAMG

Besonders viel Regen in Millstatt und Döllach

2012 war besonders im Westen und Süden Österreichs ungewöhnlich nass. In Osttirol, Kärnten, im südlichen Salzburg und in Teilen der Steiermark war es sogar um 20 bis 50 Prozent mehr als im Mittel. An einigen Wetterstationen der ZAMG wurden heuer sehr hohe Niederschlagssummen erreicht. In Millstatt (1330 mm) war es Platz 3 und in Döllach (1230 mm) Platz 2 in der Messgeschichte.

Der Monat März war mit einem österreichweiten Defizit von 70 Prozent zum Mittel 1971-2000 der mit Abstand trockenste Monat im Jahr 2012.

Neun Prozent mehr Sonne

Nach einem ausgesprochen sonnenscheinreichen Vorjahr war das Jahr 2012 normal bis leicht überdurchschnittlich sonnig. Verglichen mit dem Mittel 1991-2010 schien die Sonne österreichweit um acht Prozent länger. Dem vieljährigen Mittel entsprechende Sonnenausbeute gab es in Teilen Nordtirols, Salzburgs und Kärntens, hierzulande waren es plus 9,0 Prozent.

ZAMG-Statistik: Mehr Erdbeben

Laut ZAMG hat auch die Zahl der Erdbeben in Österreich zugenommen. Insgesamt wurden 2012 623 Beben gemessen. 61 davon waren spürbar. Im vergangenen Jahr waren es nur 41 spürbare Beben. Die meisten Erdbeben gab es in Tirol, nämlich 20. Neun Erdbeben hatten ihr Epizentrum dieses Jahr in Kärnten.

Weniger Schnee in Kärnten

Die großen Niederschlagsmengen im Jänner im Westen und nördlich des Alpenhauptkammes sowie der kalte Februar sorgten in Vorarlberg, Tirol und Salzburg für überdurchschnittliche Schneeverhältnisse. Besonders schneearm blieben vor allem die südliche Steiermark, das Südburgenland sowie stellenweise Kärnten und Osttirol. Am 29. Oktober lag unüblich früh im Großteil Österreichs eine Schneedecke.

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