Mutter vor Kindergarten erstochen

In Klagenfurt hat sich am Donnerstag eine Bluttat auf offener Straße ereignet. Eine 43 Jahre alte Frau wurde von ihrem Ehemann vor einem Kindergarten im Stadtteil Welzenegg niedergestochen. Sie starb noch an Ort und Stelle.

Mord vor Kindergarten in Klagenfurt

APA/Gert Eggenberger

Die Bluttat ereignete sich um die Mittagszeit, als viele Eltern ihre Kinder aus dem Kindergarten und Hort abholten. Auch die 43 Jahre alte Klagenfurterin wollte ihren vier Jahre alten Buben aus dem Kindergarten mit nach Hause nehmen. Dazu kam es jedoch nicht mehr. Gottlieb Türk vom Landeskriminalamt: „Wir gehen davon aus, dass ihr der Täter aufgelauert hat und es hier zu einer Konfrontation kam. Im Zuge dessen hat der Täter mehrere Stiche mit einem Küchenmesser ausgeführt.“

Ermittler am Tatort vor Kindergarten

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Ehemann dringend tatverdächtig

Dringend tatverdächtig ist der 43 Jahre alte Ehemann der Frau. Bereits am Mittwoch soll es einen Ehestreit gegeben haben, die Trennung stand im Raum.

Zwei Zeugen der Bluttat zögerten vor dem Kindergarten nicht lange: sie wollten der Frau zu Hilfe kommen, kamen jedoch zu spät. Die 43-Jährige starb noch am Tatort.

Ermittler Gottlieb Türk zu Mord vor Kindergarten

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Gottlieb Türk vom Landeskriminalamt

„Täter zu zweit überwältigt“

Türk: „Wie es sich jetzt darstellt, haben die beiden den Täter zu zweit überwältigen können.“ Der Tatverdächtige konnte von der Polizei festgenommen werden. Der vierjährige Bub des Ehepaares war zum Tatzeitpunkt noch im Gebäude und bekam die Bluttat nicht mit.

Kinder bekamen Bluttat mit

Im Kindergarten erlebten jedoch einige Kinder die Bluttat aus der Entfernung mit. Sie werden vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut. Georg Wurzer: „Wir hören den Kindern einfach zu, lassen sie reden und erzählen, was sie gesehen haben. Wir versuchen etwas Struktur hineinzubringen damit die Kinder zur Ruhe finden und das Ganze verstehen können.“

Mord vor Kindergarten

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Vom Schulfenster der Volksschulklasse, direkt gegenüber dem Kindergarten, sah eine Schulklasse den Mord teilweise mit an. Am Freitag soll auch eine Schulpsychologin das Gesehene mit den Kindern aufarbeiten.

Kinder des Mordopfers werden psychologisch betreut

Der Tatverdächtige und weitere Zeugen werden noch einvernommen. Die Einvernahme dauerte bis in die Nacht hinein. Die Kinder des Mordopfers, der vierjährige Bub und seine elfjährige Schwester, werden ebenfalls vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut.

Der Haupteingang wurde von der Polizei nach der Tat sofort gesperrt, die Kinder und ihre Eltern wurden über einen Seitenausgang aus dem Gebäude geschleust.

Mord vor Kindergarten

APA/Gert Eggenberger