Zahlreiche Keller überflutet
Bei fast jedem Haus in der Elsässergasse in Viktring liegt derzeit ein Schlauch vor der Tür. Auch zehn Tage nach dem Dauerregen bekommt man in einigen Kellern noch nasse Füße.
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„Es kommt dauernd Wasser nach“
Mehr als 30 Zentimeter hoch stand das Wasser bei Colette Stehli und Christian Kaltenegger. Auch jetzt wird weiter gepumpt, den ihr Keller ist noch lange nicht trocken.
Colette Stehli: „Wir pumpen das Wasser alle drei bis vier Stunden raus, damit es nicht so hoch wird, dass die Heizung in Mitleidenschaft gezogen wird. Es ist zwar mittlerweile viel weniger Wasser als früher, aber es kommt noch dauernd Wasser nach - in drei Stunden etwa fünf bis sechs Zentimeter. Vorher waren es in drei Stunden 20 Zentimeter.“
Viele Keller nicht wasserdicht
Fast alle Häuser in der Nachbarschaft haben keinen wasserdichten Keller. Nach starken Regenfällen drückt es das Grundwasser durch die Wände und die Bodenplatte.
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Aus Sumpfgebiet wurde Bauland
Eigentlich wäre das absehbar, sagen Experten. Wo derzeit ein Haus nach dem anderen entsteht, war bis vor einigen Jahren noch Sumpfgebiet. Die Gründe wurden aber trotzdem von der Stadt als Bauland gewidmet.
Kurt Rohner, Wasserwirtschaft Land Kärnten: „Die Raumordnung bzw. die Flächenwidmung liegt in der Autonomie der Gemeinden. Es ist klar, dass hier sehr viele persönliche, lokale Interessen in die tatsächliche Widmung mit hinein spielen.“
BMI
So wird dort, wo noch vor wenigen Tagen das Wasser mehrere Zentimeter hoch gestanden ist, schon bald ein neuer Wohnblock entstehen - hoffentlich mit einem wasserdichten Keller. Nicht jeder bleibt nach einer Überschwemmung so gelassen wie Cloette Stehli: „Man muss es immer positiv sehen: nachher ist der Keller sauber, entrümpelt und aufgeräumt.“
Auskünfte zu Naturgefahren:
- Aktuelle Wasserstände(pegel-aktuell.lfrz.at)
- Hochwasserrisiko-HORA(www.hochwasserrisiko.at)
- ZAMG-Wetterwarnung(www.zamg.ac.at/wetter/warnung)
Hangrutschungen in Oberkärnten
Nach den heftigen Regenfällen in der Vorwoche, ist die Lage in einigen Orten in ganz Kärnten noch immer kritisch: In einer Siedlung oberhalb von Spittal sind bis zu einem Meter tiefe Risse in einem Hang entstanden und der droht auf die Katschbergstraße zu rutschen. In Stall im Mölltal ist die Situation noch dramatischer. Auch hier haben sich Risse in Hängen gebildet, vier Familien mussten bereits am Sonntag aus Sicherheitsgründen ihre Häuser verlassen - mehr dazu in Hangrutschungen bedrohen Häuser und Straßen.