Kärnten will deutsche Urlauber zurückgewinnen

In den vergangenen 20 Jahren hat Kärnten bei deutschen Sommerurlaubern sechs Millionen Nächtigungen verloren. Beim Tourismustag in Velden wurde eine Zusammenarbeit mit dem deutschen Schwimmverband angekündigt, dieser hat rund 630.000 Mitglieder.

Stammgäste aus Deutschland gibt es in Kärnten kaum mehr, auch ihr Reise- und Buchungsverhalten veränderte sich stark - spätestens seit es Billigflieger in den Süden gibt. Viele Deutsche hätten auch ein veraltetes Bild vom Kärntner Tourismusangebot, sagt Oskar Hinteregger. Der gebürtige Bad Kleinkirchheimer ist Chef der Österreich Werbung in Deutschland. Deren Marktforschung ergab, dass das Interesse der Deutschen nach Naturerlebnissen steigt. 14 Millionen mögliche neue Gäste gebe es für Kärnten.

Allerdings brachte die Studie auch weniger Erfreuliches für die Hoteliers an den Kärntner Seen. Hinteregger: „Mehr als die Hälfte unserer potentiellen Gäste weiß nicht, dass man in den Kärntner Seen auch schwimmen kann.“ Als man das Studienergebnis erfuhr, „saßen wir alle mit offenem Mund da“, so Hinteregger.

Kooperation mit Schwimmverband

Der deutsche Gast denke bei Badeurlaub eher an die Adria, an die Türkei und Ägypten, sagte Christian Kresse, der Chef der Kärnten Werbung. Kärnten müsse deswegen jene Gäste ansprechen, die im Sommerurlaub auf Bewegung in der Natur setzen. Helfen soll dabei eine neue Kooperation mit dem deutschen Schwimmverband, der mehr als 630.000 Mitglieder hat.

In den nächsten Jahren will man direkt die Mitglieder des Schwimmverbandes ansprechen. Und zwar nicht nur für Trainingslager, so Kresse. Im Schwimmverband seien auch 80.000 Kinder Mitglied, die für ihr Training pro Tag zwei bis drei Kilometer schwimmen.

Wanderurlaub soll mehr beworben werden

Für den Wanderurlaub in den Alpen gebe es auch innerdeutsche Konkurrenz, vor allem Bayern, sagt Hinteregger. Kärnten könne sich aber als Alpe-Adria-Ziel im Süden der Alpen abheben. Auch mit dem neuen Alpe-Adria-Weitwanderweg von Kärnten über Slowenien nach Italien hoffen die Touristiker, bei den deutschen Nachbarn wieder zu punkten.

Waldner: Kultur & Kulinarik Schwerpunkt 2013

Kultur & Kulinarik seien die Themenschwerpunkte im Tourismus 2013, sagte Tourismusreferent Wolfgang Waldner (ÖVP) am Donnerstag. Die Kulinarik sei im Tourismus buchungsentscheidend, Kultur-Schwerpunkte müssten entsprechend den touristischen Wachstumsfeldern gesetzt werden. Generell sei der strategische Weg klar ausgerichtet auf die Wachstumsfelder Naturerlebnis, Seenerlebnis und Alpen-Adria-Raum. „Nur über eine entsprechende Qualität und neue Angebote wird Kärntens Tourismus seine Wertschöpfung steigern können“, so Waldner.

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