Hochwasserschutz: Baubeginn 2013

Am Zollfeld wird - ähnlich jenem im Glantal zwischen Liebenfels und St. Veit an der Glan - ein Rückhaltebecken entstehen, das Klagenfurt vor einem Jahrhundert-Hochwasser schützen soll. Baubeginn soll im nächsten Jahr sein.

Bei einem Hochwasser, wie es alle 30 bis 100 Jahr vorkommt, sind die Siedlungsgebiete von St. Veit über Karnburg bis Klagenfurt sehr stark gefährdet. Der Schaden an Gebäuden und Straßen entlang der Glan wäre enorm. Um das zu verhindern, soll am Zollfeld ein Rückhaltebecken gebaut werden.

Ein Teil des Glanwassers soll nach starken Regenfällen gestaut werden. Die Pläne dafür sind fertig, sagt Erich Eibensteiner, der Geschäftsführer des Wasserverbandes Glan.

Hochwasserschutz Rückhaltebecken

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Wassermassen fließen „gesteuert“ aus

Ebensteiner: „Es regnet in kurzer Zeit immer mehr und mit Rückhaltemaßnahmen kann man diesen schnellen Abflussereignissen am besten begegnen. Je nach Lage und Größe eines solchen Rückhalteraumes füllt sich der über einen Zeitraum von 12 bis 24 Stunden und nimmt vorübergehend Massen auf. Diese fließen in den nächsten drei bis vier Tagen gesteuert wieder aus, was im Unterlauf besser beherrschbar ist, als wenn sich eine Welle rasch nach unten bewegt."

Glan-Anrainer sehnen Hochwasserschutz herbei

Die Kosten von 18,5 Millionen Euro werden sich Bund, Land und die Anrainergemeinden teilen. In Glandorf wird schon gebaut. Immer wieder tritt die Glan hier über die Ufer.

Glan-Anrainer plädieren für Hochwasserschutzmaßnahmen

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Eine Betroffene ist Christine Stutzenberger: „Wir hatten auch jetzt wieder Angst, Wasser ins Haus zu bekommen, weil das Glanwasser über die Straße. Unsere große Hoffnung ist, dass die Gemeinde wie versprochen den Hochwasserschutz für uns errichtet“.

Wie viel ein Rückhaltebecken bringt, zeigt das Beispiel zwischen Liebenfels und St. Veit. Bei den Regenfällen vergangenen Montag hat es verhindert, dass St. Veit überschwemmt wird.

Rückhaltebecken als Schutz für St.Veit

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Fünf Meter Höhe, zweieinhalb Kilometer Länge

Das Rückhaltebecken am Zollfeld wird eine Länge von rund 2,5 Kilometern und eine Breite von einem Kilometer haben. Die Dämme sind maximal fünf Meter hoch und werden möglichst harmonisch in die Landschaft eingefügt. Die Grundbesitzer haben laut Wasserverband Glan schon zugestimmt. Vor Jahrzehnten wurde der Fluss kanalisiert, nun müssen diese Fehler um viel Geld wieder ausgebessert werden.

Hochwasserschutz

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„Natürliche Rückhalteräume“ vermehrt nutzen

Erich Zdovc von der Schutzwasserwirtschaft in der Kärntner Landesregierung sagt: „Der Wasserbau hat sich weiterentwickelt. Aus den Beobachtungen und Erfahrungen sieht man, dass es nicht nur darum geht, dass Wasser möglichst schnell abzuleiten sondern auch möglichst lange dort, wo die Wassermassen anfallen und natürliche Rückhalteräume vorhanden sind, zurückzuhalten und dem Wasser diesen Raum auch zur Verfügung zu stellen“.

Fertigstellung binnen fünf Jahren geplant

Alle wasserrechtlichen und naturschutzrechtlichen Genehmigungen liegen bereits vor, Baubeginn für das Rückhaltebecken am Zollfeld soll im nächsten Jahr sein. In fünf Jahren soll das Rückhaltebecken fertig sein.

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