Industrie braucht dringend Facharbeiter

In Kärnten steigt die Arbeitslosigkeit, auf der anderen Seite suchen einige Branchen dringend Mitarbeiter. Die Industriellenvereinigung ortet Fehler in der Ausbildung und zu wenig Information schon in der Schule. Gemeinsam mit dem AMS will man nun einen Zukunftsplan ausarbeiten.

20.165 Menschen sind in Kärnten auf der Suche nach Arbeit, um 5.000 mehr, als im August. Im Vergleich zum Oktober 2011 ist die Arbeitslosigkeit um 6,3 Prozent gestiegen - mehr dazu in Arbeitslosenzahl um 6,3 Prozent gestiegen (kaernten.ORF.at, 2.11.2012). Die Industriellenvereinigung spricht von einer strukturellen Arbeitslosigkeit die beseitigt werden müsse. Gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) soll erhoben werden, welche Branchen Zukunft haben und in welchen Branchen Arbeitslosigkeit fast schon vorprogrammiert ist.

In den nächsten Monaten wird analysiert

Der hohen Zahl an Arbeitslosen stehe ein Mangel an Fachkräften gegenüber, sagt Claudia Mischensky, Geschäftsführerin der Kärntner Industriellenvereinigung (IV). Dem müsse man auf den Grund gehen. Bis Anfang des nächsten Jahres soll die Analyse abgeschlossen sein. Erhoben werden soll zunächst, in welchen Branchen Bedarf an Fachkräften bestehe, sagt IV-Präsident Christoph Kulterer. Dann soll ein Ausbildungsplan erstellt werden.

Mehr Information an den Schulen

Als nächster Schritt sei die Aufklärung in den Schulen enorm wichtig. Denn es gebe über 250 Lehrberufe, viele davon mit Zukunft, doch die meisten Jugendlichen würden in klassischen Lehrberufen landen. Damit müsse nun Schluss sein, fordert die Industriellenvereinigung.

Claudia Mischensky will die Lehrer noch stärker in die Betriebe einladen: „Wann bekommt man sonst Einblick in Unternehmen und sieht, welche Lehrberufe angeboten werden?“ Dass viele Mädchen drei typische Lehrberufe wählen würden, sei auch durch einen Mangel an Information bedingt.

Industrie fordert bessere Ausbildung

Die Industrie ortet aber auch Fehler bei sich selbst. Es sei vielleicht bisher zu wenig informiert worden, wo die Zukunftschancen für die Jugend liegen, meint Präsident Kulterer. In den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik bestehe jedenfalls Bedarf, hierfür wolle man Mädchen mehr begeistern.

Ganz dringend wird von der Industrie eine deutlich bessere Ausbildung in den Fächern Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen gefordert. Denn hier würde es leider viel zu viele Mängel geben, wie sich bei Aufnahmetests immer stärker zeige.

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