Almbauern: Land gewährt Kredite

Jenen Bauern, die aufgrund der Weideflächenüberprüfung durch die Agrar-Markt Austria Nachzahlungen leisten müssen oder länger auf Fördermittel warten, soll nun geholfen werden. Das Land will Kosten für etwaige Überbrückungskredite übernehmen.

In einer Aussendung von Agrarlandesrat Wolfgang Waldner (ÖVP) am Mittwoch heißt es, dass bei rund 200 Almen Nachzahlungen im Raum stehen. Das hätte die AMA bei einer Überprüfung der Angaben in Bezug auf die Weideflächen festgestellt. Durch Luftbilder und die digitale Vermessung habe sich die Vermessungstechnik geändert und Diskrepanzen zwischen angegebenen Almweiden und tatsächlichen Almweideflächen aufgezeigt.

Zuviel Geld aus Brüssel geflosen

Durch die Diskrepanzen bei den angegebenen Weideflächen könnten zu viel EU-Fördergelder an Kärntens Almbauern geflossen seien, sagte Waldner, denn je mehr Almweideflächen, desto mehr Geld aus Brüssel. Weil noch weitere Betriebe kontrolliert werden sollten, will die AMA nun die almrelevanten Zahlungen an die Kärntner Bauern nicht im Herbst, sondern frühestens im März nächsten Jahres leisten.

"Wir lassen unsere Almbauern, nicht im Stich, die unter schwierigen Bedingungen die Almgebiete bewirtschaften. Und ohne Bewirtschaftung gibt es weniger Futterflächen, aber auch kein Sommer- und Wintertourismus in unseren Bergen“, sagte Agrarlandesrat Wolfgang Waldner.

Rund 2.000 Almen in Kärnten

In Kärnten gibt es über 1.940 bewirtschaftete Almen mit einer Fläche von rund 156.700 Hektar. Fast die Hälfte, nämlich 70.700 Hektar dient als Futterfläche.

Waldner: Lassen Bauern nicht im Stich

Das Agrarreferat werde die Kosten für etwaige Überbrückungskredite übernehmen, wenn die Auszahlungen der Fördergelder erst im März erfolgen sollte, sagte Waldner. „Ein Aufschub bedroht Existenzen.“ Bis 30. November können Almbauern bei der Landwirtschaftskammer die Richtigstellung der Flächenangaben für sich beantragen.

Derzeit werde laut Waldner verhandelt, um für Einzelfälle tragbare Lösungen zu finden. Dabei geht es um jene Landwirte, die aus fehlerhaften Angaben keinen finanziellen Vorteil zogen.