Landesholding arbeitet mit Ex-Vorständen

Am Montag sind die bisherigen Vorstände der Kärntner Landesholding, Hans-Jörg Megymorez und Gert Xander, nach ihren Verurteilungen im Birnbacher-Prozess zurückgetreten. Sie bleiben aber noch bei der Holding beschäftigt, die SPÖ protestiert dagegen.

Nach einer Klausurtagung der Landesholding (KLH) kündigten der neue Vorstand Hans Schönegger und Aufsichtsratschef Werner Wutscher am Donnerstag vor Journalisten ihre weiteren Schritte an. Bei der Klausur wurden „intensiv operative Details“ besprochen, um bis zum Jahresende eine geordnete Übergabe herbeizuführen. Die KLH befindet sich mitten in einem Neustrukturierungsprozess.

Im Zuge der Neustrukturierung, die eine Zusammenführung von KLH und Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) vorsieht, wurden auch die Vorstandsposten, von denen es nur mehr zwei geben soll, neu ausgeschrieben. Die Frist läuft bis Ende Oktober.

Nach der Auswahl durch das Personalbüro soll ein Hearing mit den fünf erstgereihten Kandidaten geben. Auch Schönegger selbst, der bisher den KWF leitete, hat sich beworben. Durch die schlankere Verwaltung der Landesgesellschaften erwartet man sich Einsparungen von 1,5 Mio. Euro jährlich.

„Kein Kapitänswechsel auf hoher See“

Megymorez und Xander gaben zwar ihre Vorstandsposten auf, bleiben aber bis auf weiteres als Dienstnehmer in der KLH beschäftigt. Wutscher: „Man kann nicht auf hoher See den Kapitän und die Mannschaft gleichzeitig austauschen.“ Schönegger und Wutscher, beide erst kurz mit ihren nunmehrigen Aufgaben betraut, sind sich einig, dass man mit den beiden nicht rechtskräftig verurteilten Ex-Vorständen so lange zusammenarbeiten wird, bis man sich ihr Know-how angeeignet hat. Der KLH machen derzeit einige offene Rechtsfragen und -streitigkeiten zuschaffen.

Rohr stellt Aufsichtsratsposten zur Verfügung

Aufgrund einer Meinungsverschiedenheit wegen der Anwesenheit von Megymorez bei der Klausurtagung, beschloss Reinhart Rohr (SPÖ), seine Funktion als KLH-Aufsichtsrat zur Verfügung zu stellen. SPÖ-Landesparteichef Peter Kaiser sei bereits verständigt worden, so Rohr gegenüber der APA. Er glaubt, dass Megymorez und Xander auf Druck der FPK weiter bei der KLH beschäftigt werden, damit sie über mögliche Malversationen schweigen.

Rohr war seit 2008 im Aufsichtsrat der KLH. Wer ihm folgen wird, muss in der SPÖ erst entschieden werden. Aufsichtsrat Christian Ragger (FPK) ließ via Aussendung wissen, dass Rohr die Sitzung „mit einer völlig aus dem Zusammenhang gerissenen parteipolitischen Begründung“ verlassen habe.

Links: